Einrichtung einer schuleigenen Fahrradwerkstatt: Pimp your bike!

Beitrag des Berufskollegs am Haspel in Wuppertal

Motivation

In Wuppertal wird das Fahrrad durch die ausgebauten Bahntrassen zunehmend attraktiver und stellt eine gute Alternative zum städtischen Autoverkehr dar. Da an unserer Schule auch viele internationale Förderschüler unterrichtet werden, die oft kein eigenes Rad besitzen, lag die Idee, zur Unterstützung ihrer Mobilität einen Fuhrpark aufzubauen, nahe. Gleichzeitig sind Kenntnisse der Zweiradtechnik auch im Hinblick auf die Berufsorientierung eine Chance in einer Branche, die durch die Verbreitung von Ebikes auch eine Schnittstelle zur Elektrotechnik bietet. Ein Fahrrad bietet also genügend Technik, um wichtige Themenfelder im Bereich der Metall- und Elektrotechnik zu bearbeiten. Es ist symbolisch für die Wegwerfbereitschaft einer konsumorientierten Gesellschaft, die lieber das Alte gegen Neues austauscht, obwohl die Funktion grundsätzlich gleich bleibt und es verweist durch seine Funktionsbestimmung auf neue Wege nachhaltiger Verkehrsentwicklung.

Entstehungsgeschichte

Die Idee entstand im Juni dieses Jahres, um den Schülern der Berufsfachschule eine praktische Aufgabe zum Erlernen metalltechnischer und mechanischer Grundlagen zu geben. Diese Projekte laufen bereits in anderen Zusammenhängen erfolgreich (z.B. Wuppertal, Utopiastadt: Die Schrauba oder als freiwillige SchulAG). Neu in diesem Zusammenhang ist unseres Wissens, den Werkstattaufbau in den regulären Unterricht zu integrieren und fächerübergreifend zu vernetzen. (z.B. in Wirtschaftskunde, Politik, Deutsch). Nachdem die Idee stand, machten wir uns zügig an die Umsetzung.

Umsetzung der Projektidee

Über Aushänge, eine Anzeige in Ebay-Kleinanzeigen und einem Aufruf auf Facebook sammelten wir alte Fahrräder in Wuppertal und Umgebung ein. Nach den Sommerferien begann der Werkstattkollege mit den Schülern einen Kellerraum zur Fahrradwerkstatt auszubauen. Ersatzteile, Montageständer und Werkzeuge wurden  bestellt. Jeder Schüler suchte sich ein Rad aus, plante die auszuführenden Arbeiten und setzte sein Rad in Stand. Bereits im September konnte das erste Vintage-Rad als Vorzeigeexemplar zur Probefahrt ausprobiert werden. Geplant ist es, zum Tag der offenen Tür einen Fahrradparcour aufzubauen und den mittlerweile entstanden Fuhrpark zu präsentieren. Desweiteren sollen die Schüler des Berufskollegs zu festgesetzten Zeiten Gelegenheit haben, ihre eigenen Räder unter fachkundiger Aufsicht der BFEU Schüler zu warten und nach eigenen Wünschen auszubauen.

Beteiligte

Die BFEU besteht mittlerweile aus 18 Schülern zwischen 16 und 22 Jahren. Etwa 8 Schüler arbeiteten im ersten Halbjahr an der Umsetzung des Projektes, das ohne das Engagement des Werkstattlehrers nicht denkbar gewesen wäre. Zudem wurden wir durch die Schulleitung und die Fahrradwerkstatt der Utopiastadt unterstützt.

Umweltbezug

Die nachhaltige Ressourcennutzung stand sicher im Vordergrund dieses Projektes. Die Reduktion des CO2 Ausstoßes durch umweltverträgliche Fortbewegungsmittel als neue Perspektive der Verkehrsentwicklung bildet das zweite Standbein. Das Fahrrad als eine umweltschonende Antwort ins Bewusstsein zu bringen, war sicher ein Nebeneffekt.

Die Projektpräsentation (Powerpoint)

Hier geht es zur Wettbewerbsausschreibung

Autorin / Autor: Berufskolleg am Haspel in Wuppertal