Argumentieren: Tabuzonen und doofe Rollen

Es ist nicht alles erlaubt, was gefällt. Es gibt ein rhetorisches Sperrgebiet: Betreten verboten!

Eine Argumentation lebt von der Fairness – schließlich soll am Ende ja ein für alle akzeptables Ergebnis herauskommen und kein Sieg durch k.o.! Ebenso wie beim Sport sind auch beim Argumentieren bestimmte Verhaltensweisen verboten:

  • Argumente aufpäppeln, um Eindruck zu schinden (dazu gehören Imponiergehabe, eine Meinung als Tatsache oder Fakt ausgeben und andere zitieren wie „das hat auch schon die erste Frau auf dem Mond gesagt – und deshalb hab ich Recht“)
  • Andere manipulieren (rhetorische – also unechte – Fragen stellen, auf die Gefühlsdrüse drücken, Dinge nur andeuten und nicht klar aussprechen)
  • Um jeden Preis Recht haben wollen (Retourkutschen verteilen, den gegnerischen Argumenten ausweichen und persönlich werden)
  • Jemanden abschießen, d.h. verhindern, dass die Argumente der anderen positiv aufgenommen werden durch verunsichern oder übertreiben)

Killerphrasen: Das Ende für jede Argumentation

Du willst etwas von deinen Eltern, hast dir tolle Argumente überlegt und dann das: dein Vater kommt mit einem echten Todschlag-Argument, das natürlich überhaupt kein Argument ist, um die Ecke, indem er sagt: „Mehr Taschengeld gibt`s nicht, weil ich das sage.“ Leider kannst du solche Antworten, die übrigens auch gerne von LehrerInnen kommen, nicht verhindern. Aber du kannst dich auf sie einstellen und bist dann nicht so überrascht, wie wenig manche Erwachsene argumentieren können. Die bringen solche "Argumente" wie:

  • „In dieser Klasse kann man so was nicht machen“
  • „Das interessiert doch keinen“
  • „Bei uns war das schon immer so“
  • „Eltern haben immer Recht“
  • „Daran ändern kann man eh nichts“

Auch das kommt vor: kontraproduktive Rollen

Wie immer im Leben spielen auch beim Argumentieren manche Leute eine Rolle. Eine Argumentation droht dann kaputt zu gehen, wenn man es mit solchen Typen zu tun hat:

  • SchwätzerInnen, die viel reden, aber nichts sagen
  • Detailverliebte, die nur Unwichtiges von sich geben
  • Einfaltspinsel, die ohne zu überlegen losquatschen
  • Miesmacher, die nur Destruktives bringen
  • Störenfriede, die andere unterbrechen
  • Besserwisser, die alles kommentieren müssen
  • ManipuliererInnen, die andere beeinflussen wollen
  • beleidigte Leberwürste, die alles persönlich nehmen

Und welche Rolle hast du, wenn du argumentierst???

Gute Argumente: gesucht und gefunden!

  • Wir haben euch gefragt, welche guten Argumente ihr für eine Taschengelderhöhung kennt. Und so einige haben geschrieben!
Autorin / Autor: Natascha Bleckmann - Stand: 21. Mai 2003