Wen liebst du, wenn ich tot bin?

Autor: CJ Flood
ab 14 Jahren

Buchcover Wen liebst du, wenn ich Tot bin?

Iris Mutter ist abgehauen, ihr Vater ertränkt seine Verzweiflung darüber in Alkohol, und ihr Bruder Sam hat sich mit Rowdys angefreundet. Auf der Koppel von Iris Familie lebt seit ein paar Tagen eine Familie vom fahrenden Volk, deren Anwesenheit Iris Vater gar nicht recht ist. Mit allen Mitteln versucht er, die friedlichen Sinti und Roma gewaltsam zu vertreiben, und auch Sam ist ganz seiner Meinung. Während die beiden sich nur über die Familie ärgern, ist Iris fasziniert von der Lebensweise des fahrenden Volkes. Schließlich freundet sie sich mit dem Sohn der Sinti und Romafamilie an, und die beiden treffen sich immer öfter. Doch auch der Junge, Trick, hat es nicht leicht mit seiner Familie: Während seine Mutter Tricks Schwestern versorgt, ist sein Vater täglich auf der Suche nach einer neuen Lagerstätte. Zusätzlich herrschen auch bei den Sinti und Roma viele Vorurteile gegen Iris‘ sesshafte Familie, die die Freundschaft von Trick und Iris oft erschweren. Doch Trick und Iris lassen sich davon nicht erschüttern und werden ein Paar. Sie unterstützen sich gegenseitig und finden zum ersten Mal in ihrem Leben zuhörende Gesprächspartner. Doch als Trick und Sam einander nachts begegnen, ist es damit vorbei und es kommt zu einem Kampf, der tödlich endet.

Wen liebst du, wenn ich tot bin? erzählt von einer Liebesgeschichte zwischen zwei Kindern, die langsam erwachsen werden und merken, dass sie eigene Werte brauchen, um schwierige Situationen zu meistern. Gleichzeitig zeigt die Autorin, was Geschwisterliebe bedeutet und regt den Leser dazu an, über diese verschiedenen Arten der Liebe und ihre Konsequenzen nachzudenken, wobei sie dies geradezu offensichtlich tut, indem die Protagonistin direkt mit Fragen konfrontiert wird, die niemand aus dem Bauch heraus beantworten kann.

*Meine Meinung*
Mir hat der Roman nicht so gut gefallen, da er den Leser zwar zum Nachdenken anregt, dies aber auf so direkte Weise tut, dass die Lust zum Nachdenken über die Handlung schnell vergeht und es wenig Potential zum Analysieren gibt. Außerdem finde ich die Geschichte zu kindlich dargestellt, was nicht zum für ihr Alter sehr erwachsenen Denken der Protagonistin passt. Gut gefallen hat mir allerdings der sehr klare Schreibstil, mit dem die Autorin die Leser zum Miterleben anregt. Das Ende des Romans ist sehr unerwartet und verstört den Leser schnell, wobei gerade das sehr reizvoll an dem Roman ist. Insgesamt würde ich dieses Buch Jugendlichen ab 13 Jahren empfehlen, die direkt gestellte Fragen lieber mögen als solche, die der Leser selbst formulieren muss.

*Erschienen bei Arena*

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Autorin / Autor: smily98 - Stand: 1. Juli 2014