Vier Beutel Asche

Autor: Boris Koch

Buchcover Vier Beutel Asche

Das Buch „Vier Beutel Asche“ gehört zu den besten, die ich je gelesen habe. Es geht um die Geschichte eines Jungen, Jan, dessen bester Freund Christoph bei einem Unfall ums Leben kommt. Jan glaubt zunächst alleine mit seiner Traurigkeit, seiner Wut und seinen Fragen zu sein, doch dann trifft er mitten in der Nacht, an Christophs Geburtstag, an dessen Grab drei weitere Menschen, die mit dem, was geschehen ist, noch nicht fertig geworden sind. Und dann fassen sie einen Plan, einen großen, spontanen Plan. Sie graben Christophs Asche aus, um ihm seinen letzten Wunsch zu erfüllen: im Meer verstreut zu werden. Ein großes Abenteuer beginnt, als sie Richtung Atlantik aufbrechen…

Von der ersten Seite an fand ich dieses Buch unglaublich spannend. Die erste Hälfte habe ich an einem Tag gelesen. Ich bewundere Boris Koch für seine Art zu schreiben. Er schreibt anders, besonders und alles kann man sich bildlich vorstellen. Das Buch ist in der ich-Form geschrieben, von Jan aus, ich mag diese Form. So ist man ganz nah dran am Geschehen. Richtig gut gefällt mir auch, dass trotz des ernsten Themas des Buches viele Szenen voller Lebensfreude sind und oft auch sehr lustig. Dieses Buch ist mit 380 Seiten nicht gerade dünn, trotzdem hätte ich gerne noch viel, viel länger an dieser Geschichte gelesen. Jan ist ein sympathischer Junge, in den man sich schnell einfühlen kann und seine Handlungen und Gedanken versteht, auch die anderen Jugendlichen, zwei Mädchen und ein Junge, werden sehr gut beschrieben, man glaubt sie wirklich zu kennen.

Das Buch stellt viele Fragen auf, auch an den Leser selber, was bedeutet das Leben eigentlich und glaubt man daran, dass danach noch etwas kommt? Und wie stellt man sich eigentlich seine eigene Beerdigung vor? Auch Freundschaft ist ein sehr wichtiges Thema in dem Buch, Freundschaft und Liebe, Vergangenheit und Zukunft, Verlust und Rache. Alle Themen werden gut dargestellt und nie zu dramatisch. Ich liebe diese Bücher, an die man noch lange denkt, nachdem man sie zugeklappt hat.

„Vier Beutel Asche“ gehört auf jeden Fall zu dieser seltenen Sorte. Ich habe viel über Jans Geschichte nachgedacht und auch mit anderen Leuten darüber gesprochen.
Dieses Buch ist toll und ich kann es wirklich weiterempfehlen. Lest es, spürt den glatten Einband unter euren Fingern, riecht den guten Duft der Seiten und vor allem genießt diese einzigartige Geschichte.

*Erschienen bei: Heyne*

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Autorin / Autor: poola - Stand: 7. Januar 2013