Paganinis Fluch

Autor: Lars Kepler

Buchcover Paganinis Fluch

Der Chef der Waffenkontrollbehörde Carl Palmcrona wird erhängt in seinem leeren Arbeitszimmer aufgefunden, eine Frau wird tot an Board eines treibenden Bootes gefunden – ertrunken, aber ihre Sachen sind trocken und das Boot könnte jeden Moment explodieren. Eine Explosion in der Wohnung des Bootseigners Björn, ein Unfall mit dem Bügeleisen und auch die Wohnung der Freundin Penelope (Friedensaktivistin und entscheidende Gegnerin Palmcronas) wäre beinahe bei einer Gasexplosion vollkommen zerstört worden. Sind das alles Zufälle oder ist hier ein Profi am Werk, der gekonnt alle Morde als Unfälle aussehen lassen will? Wer ist die Frau an Bord des Schiffes, wo eigentlich Penelope sein sollte und wo sind Penelope und Björn?

Der Staatsschutz ermittelt in Form von der 25-jährigen Saga Bauer zusammen mit dem finnischen Kommissar des Landeskriminalamts Joona Linna. Alle Spuren führen zu einem Foto, ein Foto mit vier Menschen und einem Streichquartett im Hintergrund. Es geht um viel Geld, Waffenhandel mit Afrika und Politik. Währenddessen macht ein Mann Jagd auf alle Beteiligten und lässt ihre schlimmsten Albträume wahr werden.

Der Thriller besticht durch einen hohen Spannungsbogen. Dem Autor ist es sehr gut gelungen, den Kriminalroman so aufzubauen, dass der Leser kaum mehr weiß als die Ermittler und somit die Spannung bis zum Schluss bleibt. Zudem ist er sehr authentisch, es ist logisch nachvollziehbar, wie die Ermittler zu ihren Schlüssen kommen, die ihr weiteres Handeln bestimmen. Auch die Tatsache, dass sie nicht einfach jeden Verhören können, wie sie es gerne wollen, die Deutsche Botschaft ihnen nur widerwillig Einlass gewährt und sie keinen Haftbefehl für reiche Menschen bekommen, finde ich realistisch.

Insgesamt ist es ein gelungener über 600 Seiten langer Thriller, den man auch unabhängig der beiden anderen Bücher lesen kann, da es einen an sich abgeschlossenen Fall gibt. Durch die älteren Protagonisten, die politischen Verwicklungen, die teilweise dramatisch und auch authentisch beschriebenen Todesfällen und Leichen gehört es meiner Meinung nach eher zu den Erwachsenenbüchern und ich würde es niemandem unter 16 Jahren empfehlen.

„Paganinis Fluch“ ist der zweite Thriller des schwedischen Autors Lars Kepler. Lars Kepler allerdings ist ein Pseudonym der schwedischen Eheleute Alexandra und Alexander Ahndoril. Durchschlagenden Erfolg hatten sie schon mit „Der Hypnotiseur“, welcher zurzeit verfilmt wird. Im mir vorliegenden Taschenbuch gibt es außerdem eine Leseprobe zum dritten Buch des Autorenpaars „Flammenkinder“. Allesamt mit Kommissar Joona Linna.

*Erschienen bei: Bastei-Lübbe*

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Autorin / Autor: likemoon - Stand: 6. Juni 2013