One - Die einzige Chance

Autor: Tobias Elsäßer

Buchcover

Hongkong – irgendwann in der Zukunft: Der fast volljährige Samuel Pinaz feiert mit seinen Freunden in einem der exklusivsten Clubs seinen aller letzten Abend in Hongkong. Denn am nächsten Tag möchte er sich auf den Weg in seine aufgemischte Heimat machen: Deutschland. Dort herrschen bürgerkriegsähnliche Zustände, mehrere Gruppen mit revolutionären Hintergedanken lehnen sich gegen das System auf, auf dem die Republik bisher basierte.
Als Samuel dort mit seinem Kater Badawi am Flughafen in Frankfurt ankommt, ist das absolute Chaos ausgebrochen: Der öffentliche Verkehr ist lahm gelegt, Handynetze sind zusammengebrochen und die Menschen handeln wie in die Ecke gedrängte Tiere.
Nur mit Mühe schafft es der frisch gebackene Abiturient ein Taxi zu ergattern und macht sich auf den Weg zu einem Freund seines Vaters Vincent Pinaz.
Dort erwartet ihn eine schreckliche Entdeckung und ohne es zu wollen gerät Samuel in die Finger einer Organisation, die aus einer Gruppe von Revolutionären besteht. Sie wollen etwas gegen die Wirtschaftskrise und die zunehmende Jungendarbeitslosigkeit tun und verlassen sich dabei auf ein Computerspiel: One, mit dessen Hilfe sie eine europaweite Revolution anzetteln wollen.

Das Jugendbuch ist 389 Seiten lang und aus drei verschiedenen Erzählperspektiven geschrieben: Kayan, ein Mann der seinen Lebensunterhalt mit dem Töten fremder Menschen verbringt, Samuel, der reiche Abiturient der seine Mutter in London besuchen will und eigentlich nur einen kurzen Abstecher nach Deutschland geplant hatte und Vincent, Samuels Vater. Man erfährt über ihn, dass er Mitentwickler des Computerspiels „One“ ist, das von einer Gruppe Aufständischer in Deutschland genutzt wird um eine Revolution zu starten. Erst nach und nach verknüpfen sich die dünnen Verbindungen zwischen den Schicksalen dieser drei Personen.
Der Thriller beginnt mit einem spannenden Prolog, aus der Sicht von Kayan, einem Auftragsmörder. Man weiß weder wen er beobachtet, noch warum. Kurz darauf wechselt die Erzählperspektive und man erlebt mit, wie der erfolgreiche Mathematiker und Vater von Samuel sich mit einem alten Studienkollegen über „One“ unterhält.
Der Anfang des Buches ist meiner Meinung sehr verwirrend. Man muss erst die Masse an Namen und Informationen sortieren, bis man einen Überblick über die wahre Handlung hat. Nach ungefähr 50 Seiten hat man sich in den Sciencefiction Thriller hineingelesen und kann ihn, dank dem undurchschaubaren Weg den die Handlung geht, nicht mehr aus der Hand legen. Bis zur allerletzten Seite hat der Leser keine Ahnung, ob er ein Happy End oder ein tragisches Ende zu erwartet hat.

Tobias Elsäßer hat sich mit seinem Jugendbuch an eine seltene Thematik gewagt: Politik, Wirtschaft und Protest. Raus kam dabei keineswegs ein schwer lesbarer Jugendroman, sondern ein fantasievoller, anspruchsvoller und bis zuletzt spannender Thriller, der durch die fesselnde Schreibweise und das hoch aktuelle Thema nicht nur für junge Leser, sondern ebenso eine tolle Unterhaltung für Erwachsene bietet. Ein sehr zu empfehlendes Buch für jeden, der beim Lesen gerne dazu lernt und seinen Horizont erweitern will.


*Erschienen bei: Sauerländer*

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Autorin / Autor: anna95 - Stand: 16. Dezember 2013