Liebestot

Autorin: Liebestot

Buchcover

Merles beste Freundin Pia hat seit kurzem einen Freund. Mit dem fährt sie sogar an den Gardasee in die Sommerferien. Merle hingegen wird wohl zu Hause bleiben. Die Vermieter des Ferienhauses, in dem sie mit ihren Eltern Urlaub machen wollte, haben abgesagt. Da trifft es sich gut, dass sie Noah bei facebook kennen lernt und der sie einlädt gemeinsam mit seinen Freunden in Schottland die Ferien zu verbringen. Merle schafft es tatsächlich ihre Eltern zu überzeugen und sitzt kurze Zeit später im Flugzeug nach Edinburgh. Dort angekommen erwartet sie erstmal eine Überraschung: Nohas Freunde sind nicht mit gekommen und ihre Internetbekanntschaft scheint gar nicht so nett zu sein, wie Merle dachte. Zu allem Unglück wird ihr gleich am Flughafen noch das Handy geklaut. Aber Merle will keine Zicke sein und erhofft sich, dass die nächste Tage besser werden, wenn sich beide aneinander gewöhnt haben. Doch Noah wird immer merkwürdiger, je weiter sie sich von der Zivilisation entfernen. Er überredet Merle zu fasten und macht ihr immer mehr Angst. Da wird dem Mädchen langsam klar, dass sie vielleicht nie wieder nach Hause kommen wird. Denn Noah will sich umbringen und Merle mit in den Tod nehmen.

Brigitte Blobel, die Autorin des Buches ist schon über 70 Jahre alt. Deshalb hat es mich überrascht, wie gut sie sich mit dem “Jungsein” auskennt. Facebook, Backpacker und digitale Kugelschreiber kommen in ihrem Buch vor. Das hat mich wirklich beeindruckt.

Am Anfang läuft die Geschichte etwas schleppend an. Man erfährt viel über Merle zu Hause. Erst als sie in Schottland ankommt, nimmt die Handlung fahrt auf und wird immer spannender. Am Ende konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Besonders gelungen sind dabei zwei Handlungsstränge, die sich miteinander verbinden. Zuerst einmal begleitet der Leser natürlich Merle. Der andere Handlungsstrang spielt bei der schottischen Polizei. Der Leser bekommt also recht früh eine Ahnung, dass Merles Reise kein gutes Ende nimmt. Allerdings weiß der Leser am Anfang nicht, zu welcher Zeit dieser zweite Handlungsstrang führt. Später erfährt man durch die Recherche der Polizisten übrigends auch, was in Noah vorgeht, während er mit Merle nach Schottland fährt. Bis auf dieses Kapitel kommt mir Noahs Sicht im Buch aber ein bisschen zu kurz. Ich hätte mir, gerade nach dem, was der Klappentext verspricht, gewünscht mehr über ihn zu erfahren. So bleiben nur Gespräche mit Merle, die den Leser helfen, den Jungen zu verstehen.

Mir hat das Buch aber alles in allem ganz gut gefallen und ich würde es, abgesehen von den kleinen Mängeln, an Lesebegeisterte weiterempfehlen. Eine kleine Warnung für zartbesaitet Leser: Einige Stellen sind einigermaßen blutig, sodass mir beim Lesen hin und wieder übel wurde.

*Erschienen bei: cbj*

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Autorin / Autor: missmarie - Stand: 13. Mai 2013