Ich sehe dein Geheimnis

Autorin: Kim Harrington

Buchcover Ich sehe dein Geheimnis

In Kim Harringtons Thriller „Ich sehe dein Geheimnis“ geht es um eine Familie mit außergewöhnlichen Begabungen. Clarity „Clare“ Ferns Familie ist alles andere als normal, denn Clare, ihr Bruder und ihre Mutter haben übersinnliche Fähigkeiten: Clare ist in der Lage, die Vergangenheit mancher Gegenstände wahrzunehmen, indem sie sie berührt, ihr Bruder Periwinkle „Perry“ sieht Geister und kann mit ihnen kommunizieren, und ihre Mutter Starla hat, nach Clare's Meinung, die lästige Begabung Gedanken zu lesen.

Clare hätte absolut nichts dagegen, ein normales Leben zu leben, denn sie muss in den Sommerferien im Familienunternehmen arbeiten und dabei helfen, die Touristen mit Séancen zu unterhalten. Als in ihrer Stadt plötzlich die Leiche einer jungen Touristin gefunden wird, fragen der neue Polizeichef und sein attraktiver aber arroganter Sohn Gabriel Clare nach ihrer Hilfe. Sie soll mit ihrem Ex-Freund Justin und Gabriel undercover über den Mord ermitteln. Anfangs freut sich Clare über den Auftrag, denn nun kann sie ihre Gabe endlich für etwas Sinnvolles nutzen, aber als sie immer tiefer in den Mord hineingezogen wird, bekommt sie es mit der Angst zu tun und wird schließlich selbst zum Ziel des Mörders.

Ich war anfangs etwas skeptisch, da mir das Thema mit der Übersinnlichkeit doch ein wenig zu realitätsfern war, aber Kim Harrington schafft es, das Thema als glaubwürdig zu verkaufen. Geschrieben ist „Ich sehe dein Geheimnis“ aus der Perspektive Clare's, was einen guten Einblick in ihre Gabe und deren Funktionsweise verschafft.

Anfangs habe ich mich auch über die Bezeichnung „Thriller“ gewundert, da eine lockere, sommerliche und friedliche Atmosphäre aufgebaut wird. Aber schnell wird klar warum, denn man wird ab einem bestimmten Knackpunkt das ungute Gefühl in der Bauchgegend nicht los. Selbst wenn es gerade um das Beziehungsdrama zwischen Clare und Justin geht, ist dieser gewisse düstere Touch zu spüren.

Was mich auch sehr begeistert hat, war das Ende. Man weiß bis kurz vor dem Schluss nicht, wer der Mörder ist, was das gesamte Buch unglaublich spannend macht. Immer wieder könnte jemand der Mörder sein, aber nie bestätigt sich ein Verdacht bis zur Auflösung am Ende. Jeder wird zum Verdächtigen, sogar Clares Bruder Perry könnte der Schuldige sein.

Zusammenfassend kann man sagen, dass das Buch sehr gut zu lesen ist, da für jeden etwas dabei ist: Ein bisschen Mistery, Fantasy, Liebe und Spannung. Es gab keinen Moment, in dem ich das Buch als langweilig empfunden habe. Alle Charaktere sind auf eigene Weise sympathisch und interessant.

Der Schluss kam für mich sehr unerwartet und endet auch nicht ganz so wie ich erwartet hatte: Offen! Denn eine andere Wahrsagerin hatte eine dunkle Vision in der es um Clare geht, und man erfährt nichts darüber, außer dass sie tatsächlich eintreten wird. Ich habe mich sofort nach einer Fortsetzung umgeschaut, und tatsächlich ist „Ich sehe dein Geheimnis“ der erste Band einer Serie, wobei der zweite Anfang 2012 erschienen ist. Er heißt „Perception“ was soviel heißt wie „Erkenntnis“ oder „Empfindung“.

Ich kann den Thriller jedem weiterempfehlen, der mal wieder eine Gänsehaut durchs Lesen bekommen will.

*Erschienen bei: cbt*

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Autorin / Autor: anna95 - Stand: 2. Januar 2013