Hier könnte das Ende der Welt sein

Autor: John Corey Whaler

Buchcover Hier könnte das Ende der Welt sein

Das Buch „Hier könnte das Ende der Welt sein“ wurde von John Corey Whaley geschrieben und ist nun auch endlich im Deutschen erschienen. Cullen Winter, die Hauptperson des Buches, lebt in der kleinen Stadt Lily in den USA, in der rein gar nichts los ist. Da ist es schon eine Riesensensation, als jemand den angeblich ausgestorbenen Lazarus-Specht ausgerechnet dort wiederentdeckt. Doch Cullen hat andere Sorgen. Sein Bruder Gabriel ist spurlos verschwunden und keiner weiß etwas über seinen Verbleib. Verzweifelt versuchen er und seine Familie den vermissten Gabriel zu finden und die Hoffnung nicht zu verlieren. Ein Buch, das sich mit dem Verlust eines geliebten Menschen, dem Erwachsenwerden und den ersten Erfahrungen mit der Liebe beschäftigt.

John Corey Whaley gelingt mit diesem Werk ein sehr empfehlenswertes, unvergleichliches Jugendbuch, in dem Gefühle, Gedanken und Eindrücke detailliert geschildert werden.
Parallel zur Hauptgeschichte aus Cullens Sicht, werden immer wieder Teile einer Nebengeschichte eingeschoben, die anfangs in keinerlei Zusammenhang zum Hauptgeschehen stehen, doch später nach und nach geschickt eingeflochten werden. Dies ist zuerst leicht verwirrend, sobald man aber die ersten zwei, drei Zwischenkapitel gelesen hat, versteht man auch den Teil des Buches sehr gut. Das Buch verliert bis zum Ende nicht die Spannung.

Man muss zwar meiner Meinung nach konzentriert lesen, um nicht den Anschluss zu verlieren, da der Autor gerne Details einfließen lässt, die er später wieder aufgreift, und zwischendurch wirkt die Geschichte etwas zäh, aber das legt sich nach wenigen Absätzen wieder.
Was ich noch zu bemängeln habe, ist die doch recht kleine Schriftgröße. Wer aber weder damit noch mit dem konzentrierten Lesen ein Problem hat, der wird dieses Buch lieben.

Man fühlt mit Cullen mit und im Gegensatz zu anderen Büchern setzen sich die vielen, kleinen Puzzleteile sowohl für die handelnden Personen als auch für den Leser erst ganz am Ende zu einem Bild zusammen.

Der Autor hat seinen Protagonisten auch keine 08/15 Charakterzüge verliehen. Jeder der Charaktere hat seine eigenen Macken und Vorlieben, jeder seine ganz eigenen Ängste und Hoffnungen und doch finden sie alle irgendwie zusammen. John Corey Whaley scheint es mühelos zu gelingen, dem Leser die verschiedenen Denkweisen der einzelnen Charaktere nahe zu bringen. Man hat im Kopf immer das Bild eines Menschen und kann sich bildlich vorstellen, wie er reagieren würde.

Wie man wohl bereits herauslesen konnte, bin ich schwer begeistert von diesem Buch und es war wirklich schade, als das letzte Wort auf der Seite gelesen war. Empfehlen würde ich es Jugendlichen, die auch ein tiefsinnigeres Buch nicht einfach aus der Hand legen, und Erwachsenen.

*Erschienen bei Hanser*

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Autorin / Autor: unforgettable - Stand: 17. März 2014