Hass gefällt mir

Autorin: Johanna Nilsson
übersetzt von Maike Dörries
ab 14 Jahren

Buchcover

*Inhalt*
Nach einer Party am Tag des Luciafestes kann jeder das Sex-Video und die Fotos mit Glorias entblößten Brüsten sehen. Beides wurde ins Internet gestellt. Gloria wird daraufhin erniedrigt in der Schule wie auch in dem neuen Chat „Hass die Hure“. Ihre beste Freundin Jonna will sich an Robin rächen, denn sie glaubt, dass er dahintersteckt. Schließlich hat er Gloria auch um die Nacktfotos gebeten, als Gegenleistung dafür sie als Facebook-Freundin anzunehmen. Kurze Zeit später gibt es dann auch einen „Hass die Hure 2“-Chat, der sich gegen Robin richtet. Mit dem schrecklichen Hass, den diese zwei Chats hervorrufen, hat wahrscheinlich niemand wirklich gerechnet.

*Meine Meinung*
Mir wurde schnell klar, dass das Buch, das ich in meinen Händen hielt, etwas Besonderes ist. Teils wegen dem jugendlichen, leicht lesbaren und interessanten Schreibstil, größtenteils jedoch wegen der Geschichte, die, obwohl sie auf den ersten Blick vielleicht etwas übertrieben wirkt, doch so oder so ähnlich im echten Leben passieren könnte.

Nachdem ich das Buch an einem Abend ausgelesen hatte, weil ich unbedingt das Ende kennen wollte, das mich übrigens wirklich erschreckt (im positiven Sinn) und gleichzeitig traurig gemacht hat, stellte ich mir selbst die Frage, ob ein solches oder ein ähnliches Szenario an meiner Schule möglich wäre und so gern ich diese Frage mit nein beantwortet hätte, wollte ich doch ehrlich zu mir sein. Mobbing ist leider fast überall möglich, solange es Menschen gibt, die andere hassen oder durch das Heruntermachen anderer in der Beliebtheitsskala weiter nach oben klettern wollen.

Erzählt wurde die Geschichte aus drei verschiedenen Perspektiven: Jonnas, Robins und Glorias. Der Schreibstil war bei allen dreien unterschiedlich, weshalb es so wirkte als hätten tatsächlich drei verschiedene Personen am Buch mitgewirkt. Eine Gemeinsamkeit der drei Schreibstile war aber, dass er dem Alter der Jugendlichen entsprach. So wurden beispielsweise einige Fremdwörter oder Wörter der heutzutage gebräuchlichen Jugendsprache verwendet.

Gut gefallen hat mir auch das Ende, weil es nicht in sich geschlossen war. Bei manchen Büchern passt ein offenes Ende meiner Meinung nach weniger gut, hier aber war es stimmig mit der Geschichte.

Ich kann das Buch jedem empfehlen, weil es zeigt, was Mobbing mit Leuten macht, und dass auch die Menschen, die zuerst über allen anderen gestanden haben plötzlich davon betroffen sein können.

Das Buch verschaffte durch die drei verschiedenen Perspektiven einen tiefen Einblick in das Leben von Jugendlichen die nicht davor zurückschrecken andere zu mobben, um dafür Macht über andere zu haben.

Alles in allem hat mich das Buch positiv überrascht und meine Erwartungen übertroffen, weil die Geschichte wirklich realistisch und ebenso erschreckend war, mich nachdenklich gestimmt und mir einige Stunden Lesevergnügen beschert hat.

*Erschienen bei Beltz & Gelberg Verlag*

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Autorin / Autor: cisciscis - Stand: 13. Juli 2016