Glits

Autor: Robert Wolfe

Was ist ein Glits? Wo kommt er her? Was will er hier? Ist es überhaupt ein "er"? Fragen, die sich stellen, als plötzlich dieses seltsam gläserne Wesen auftaucht, das singt wie ein Wal und die Herzen der Menschen verändert. Zumindest die der meisten. Und das von Jay. Jay kann die Sprache des Glits nämlich verstehen und weiß darum, dass sein erster Wunsch ein Bleistift ist. Nicht, um außerirdische Botschaften zu notieren, sondern um Kraft zu tanken, denn der angeschlagene Glits braucht Energie und offenbar bezieht er diese, indem er an einem Bleistift nuckelt.

So ein merkwürdiges Wesen weckt natürlich auch Ängste und schon wird der Glits vom Geheimdienst in die Mangel genommen - mit ihm auch Jay, die leicht überdreht aggressive Rachel und andere Jugendliche, die auf wundersame Weise mit dem Glits kommunizieren können.
Sie sollen helfen, das Geheimnis des Glits zu lüften, doch der Glits fasziniert die Menschen nicht nur, sondern er verändert sie auch und trifft sie ins Herz. So kommt es, dass Jay und Rachel mit dem Glits fliehen, verfolgt werden, entkommen können, gefangen werden, entkommen können und sich auf dieser Reise selbst von Grund auf verändern und sich aus ihrer inneren Isolation befreien können.

Was ist ein Glits? Diese Frage beantwortet dieses Buch nicht. Auch nicht, was er hier macht und will und welche merkwürdige Sprache er spricht. Nicht mal wie er aussieht kann man sich nach der Lektüre so richtig vorstellen und doch hat man ein Bild. Von einem schützenswerten Wesen, das uns beschützt - oder so ähnlich. Wahrscheinlich wird sich jeder etwas anderes unter dem Glits vorstellen und das ist wahrscheinlich auch die Quintessenz dieses psychedelischen Romans: der Glits ist eine Projektionsfläche für das Gute, Schöne, Poetische, das Starke, die Liebe, für das Gemeinsame, unsere Wünsche - für alles, wonach sich Menschen sehnen und worauf sie hoffen.

Glits ist kein Allerweltsbuch, kein Pageturner, kein 3. Teil einer Dystopie, sondern ein Roman mit vielen Leerstellen, so transparent wie der Glits, die sich füllen lassen oder im Nebulösen bleiben. Ein Roman der haften bleibt, wie der Glits, wenn er sich einem an den Hals kuschelt. Irgendwie ganz schön!

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Autorin / Autor: luthien - Stand: 14. Februar 2013