GamerInnen sehen mehr

Übung macht den/die Wahrnehmungsmeister(in)

Daddeln macht aggressiv und wer ständig vor dem Bildschirm sitzt, hat keine Freunde, meinen die einen. Computerspielen steigert die Reaktionsfähigkeit und macht sozial, die anderen. Es gibt zahlreiche Studien, die das Gute oder das Schlechte des Videospielens herausstellen. Eine aktuelle Studie der Duke University nimmt sich nun wieder des Positiven an. Die ForscherInnen fanden heraus, dass Viel-SpielerInnen visuelle Informationen schneller verarbeiten und besser abspeichern können.

„Gamer sehen die Welt anders“, sagt Greg Appelbaum von der Duke School of Medicine. „Sie sind in der Lage mehrere Informationen aus einer visuellen Szene zu ziehen“. Die 125 Testpersonen, darunter ausschließlich intensive VideospielerInnen oder Personen, die gar nicht spielten, nahmen an dem Versuch teil. Am Bildschirm sahen sie einen Kreis aus acht Buchstaben, die lediglich eine zehntel Sekunde eingeblendet wurden. Nach einer Pause zwischen 13 Millisekunden und 2,5 Sekunden erschien ein Pfeil, der auf einen Punkt zeigte, wo zuvor ein Buchstabe zu sehen war. Die Testpersonen sollten nun angeben, welcher Buchstabe dies war. Unabhängig, wie groß die Pause war, in jedem Durchgang übertrafen die intensiven VideospielerInnen die NichtspielerInnen. Sie konnten mehrere Buchstaben richtig benennen und dies schneller als diejenigen, die nie spielten.

Drei mögliche Gründe sehen die ForscherInnen für dieses positive Abschneiden der GamerInnen: Entweder sehen sie mehr auf einen Blick, sie behalten visuelle Reize länger im Gedächtnis oder sie haben ihre Reaktionszeit zur Entscheidungsfindung erhöht. Vor allem bei Action-Spielen muss man schnell reagieren, die gesamte Situation überblicken um Lösungswege zu finden und Gefahren aufzuspüren. Die Verarbeitung visueller Reize wird hier intensiv trainiert.

Übung macht also auch hier die Meisterin beziehungsweise den Meister. Das mit der Übung lässt sich aber natürlich auch auf andere Bereiche anwenden, etwa auf den Griff zum Musikinstrument, zu Jonglierbällen, Badminton-Spielen oder anderen Dingen, die Spaß machen. Auch bei all dieses Tätigkeiten wird die Wahrnehmung geschult, wahrscheinlich auf eine insgesamt gesündere Art und Weise ;-).

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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 14. Juni 2013