Für immer die Seele

Autor: Cynthia J. Omololu

Buchcover Für immer die Seele

Die sechzehnjährige Cole verbringt mit ihrer Schwester Kat und ihrem Vater die Ferien in London. Sie genießt den Trip in vollen Zügen, hat jedoch immer wieder das Gefühl, schon einmal an diesem oder jenen Orten gewesen zu sein. Alles nur Einbildung? Nein, dafür fühlen sich all die Bilder viel zu realistisch an. Während einer Besichtigung im Tower von London geschieht es schließlich wieder. Eine zufällige Berührung reicht, um eine Vision bei ihr auszulösen. Vom einen auf den anderen Moment findet sie sich plötzlich in einer längst vergangenen Zeit wieder, wo gerade eine junge, adlige Frau auf ihre Hinrichtung vorbereitet wird. Knapp bevor diese vollzogen werden kann, kommt Cole in der „normalen“ Zeit wieder zu sich - und zwar liegend, in den Armen eines Jungen, der sie seltsamerweise von irgendwoher zu kennen scheint…

*Meine Meinung*
Von den ersten Seiten an war ich gefesselt von der Handlung. Coles Situation, an unterschiedlichen, auch fremden Orten plötzlich Visionen zu bekommen, fand ich einfach unglaublich aufregend. Allein der Gedanke, dass wir nicht nur einmal gelebt haben könnten ist faszinierend. Der Schreibstil von Cynthia Omololu ist recht einfach gehalten, wodurch insbesondere die Umgebung oder die Rückblenden sehr klar und authentisch wirken. Dennoch bleibt immer wieder Platz für die eigene Fantasie, da die Handlung nicht übermäßig ausgeschmückt wurde. Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Cole fand ich von der ersten Seite an sympathisch. Ihre Gedanken und Gefühle, besonders ihre Verunsicherung im Bezug auf die Visionen, konnte ich fast immer nachvollziehen. Cole ist sehr in sich gekehrt und schüchtern. Nur wenn sie mit ihrem Cello auf einer Bühne steht, blüht sie auf. Das ist ihre Leidenschaft, die ihr Leben hauptsächlich bestimmt. Doch als sie Griffons in San Francisco wieder trifft, macht Cole eine wirklich positive Entwicklung durch. Ihre Verliebtheit hilft, dass sie alles etwas lockerer sieht und einfach mal ihren Spaß haben möchte. Gleichzeitig folgen wieder vermehrt Visionen, die sie zunehmend verunsichern. Griffon steht ihr jedoch zur Seite. Er offenbart sein Geheimnis und erklärt ihr, was es mit ihren Visionen auf sich hat. Das einzige, was mich an Cole gestört hat: Sie lässt sich sehr leicht von anderen beeinflussen. Im Laufe der Geschichte wird ihr das zum Verhängnis. Mehr möchte ich aber nicht verraten.

Griffon weiß schon seit längerem Bescheid, dass er frühere Leben gelebt hat. So ist es für ihn ein leichtes, Cole in die Welt der Akhet–Menschen, die immer wieder geboren werden und sich an ihre vergangenen Leben erinnern, einzuführen. Er war mir äußerst sympathisch, auch wenn er zunächst etwas distanziert rüber kam.

Coles Visionen waren für mich mit das Aufregendste und haben meine Fantasie anregt. Allerdings hätte das Gefühl des „Wegdriftens“ noch ein wenig detaillierter geschildert werden können. Durch die anders gewählte Schriftart bekommt man natürlich mit, in welcher Zeit Cole sich befindet, aber mir war es im großen Ganzen zu wenig.

Auch im Hinblick auf die Spannung war meine Meinung zweigeteilt. Zwar kam sie nicht zu kurz, aber etwas ungleichmäßig verteilt. Den größten Anreiz bietet die "Gefahr", die über Cole schwebt und stark mit einem ihrer früheren Leben verbunden ist. Dabei sind sowohl die Ereignisse, die in der Vergangenheit geschehen, als auch die Handlung in der Gegenwart gleich mitreißend.

*Mein Fazit*
Frau Omololu konnte mich mit ihrem Einfallsreichtum und ihrer neuen Idee komplett überzeugen. Sie hat die Welt der Akhet glaubhaft beschrieben und richtig gut in die „Realität“ eingebunden. Ein klein wenig "fühlt" sich das Ganze wie eine Zeitreisegeschichte an, weil so viele Einblicke in längst vergangene Zeiten gegeben werden. Diese Atmosphäre, die einen umgibt, fand ich sehr schön, weshalb die Seiten nur so dahinflogen. Im Verlauf der Geschichte ist natürlich die eine oder andere Frage aufgekommen, die nicht geklärt werden konnte. Da es sich jedoch um den Auftakt einer Trilogie handelt, ist das ganz normal. Das Ende schließt, jedenfalls für meinen Geschmack, zufriedenstellend ab, sodass ich einfach nur gespannt bin, wohin die Geschichte in Zukunft hinführen wird.

*Erschienen im: Dressler Verlag*

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Autorin / Autor: incredible - Stand: 20. Februar 2013