Flügel aus Asche

Autorin: Katja Evert

Buchcover Flügel aus Asche

Die Welt - unterdrückt und beherrscht von der fliegenden Insel Rashija. Auch die Menschen dort werden eher gehalten und gezüchtet wie Vieh, egal, welchem Stand sie angehören: Seien es die Schreiber der magischen Schriftrollen oder die hoch Geborenen, die über diese Magie dann gebieten.
Alle werden darauf getrimmt, konform mit den Gesetzen des Herrschers zu leben. Unterstützt wird dies durch massive Abschreckungsmaßnahmen der Soldaten und das Verbot der Veröffentlichung und des Besitzes von nonkonformen Schriften und Bildern.

Der Protagonist Adeen, ein Mischling und Schreiber der Universität, leidet nicht nur unter seiner Position am allerletzen Ende der Hierarchiekette, sondern unter dem Bilderverbot. Immer wieder tauchen in ihm Bilder auf, die nach außen drängen. Zum Glück hat er seinen Ziehvater Rasmi, der heimlich malt. Über ihn kommt er auch urplötzlich in Kontakt mit Rebellen. Schlag auf Schlag wird aus der Rettung alter Gemälde eine vorgezogene Flucht von der Insel. Zum Glück haben sie Hilfe von der Magierin aus der Oberschicht, Talanna. Doch auch als ein Bruchteil der Rebellen auf die Erde gelingt, zum erstem Mal Natur erleben kann und freier ist als jemals geglaubt, geht der Kampf weiter: Rashija soll von rebellischen Bodentruppen gestürmt und besetzt werden. Der Herrscher soll sein Leben lassen, damit eine neue Zeit beginnen kann. Auch hier schließen sich Adeen und seine Mitstreiter an.

Kaja Everts Debütroman ist nach dem relativ klassischen Bild einer unterjochten Welt aufgebaut.
Schön daran ist, dass der Held nicht mal ein Schwert halten kann, er hat einfach nicht die Zeit, dies zu lernen. Das ist recht nett. Auch, wie bestimmte Erinnerungsfetzen eingebaut werden, ist geschickt eingefädelt. Doch gibt es viele Dinge, die zu offensichtlich sind: Eine Liebesgeschichte wird entsponnen, ein Verrat wird begangen, ein Mensch aus der Unterschicht ist der Held.

Außerdem wird - für meine Ansprüche - zu wenig über die Kultur und Geschichte dieser Welt erzählt. Tolkienverwöhnte Menschen könnten die Welt als zu eindimensional bezeichen. Auch über den Ursprung der Magie und die Funktionsweise jener wird zu wenig gesagt. Ebenfalls stolpert der Held von einem Abenteuer ins nächste. Wettgemacht wird dieser Fakt, dass er WIRKLICH keine Ahnung von den ganzen Verhältnissen hat.

*Mein Fazit des Buches*
Das Buch ist eher für fantasiesüchtige Menschen, denen es weniger auf den Hintergrund als die Action ankommt. Für kritischere Genießer nicht unbedingt das passende Geschenk.

*Erschienen bei: Knaur*

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Autorin / Autor: nervensaege4you - Stand: 23. August 2013