Erasmus bringt dich ins Ausland!

Ein Erfahrungsbericht über das Studieren im Ausland mit dem Erasmus-Programm - mit einem kleinen Einblick in das Leben an der englischen University of Nottingham

Mein Erasmussemester im englischen Nottingham

Nottingham: Nicht zu groß und nicht zu klein

Meine Reise ging ins englische Nottingham. Ich habe mich für ein englischsprachiges Land entschiedenen, weil ich die Sorge hatte, dass ich vielleicht in der Uni nicht genügend verstehe, wenn ich eine Sprache verstehen und sprechen muss, die ich gar nicht oder zu wenig beherrsche. Außerdem war ich nie zuvor in England und freute mich sehr, dass Inselvölkchen mal kennenzulernen.
Nottingham ist eine mittelgroße Stadt, die nicht den Trubel einer Metropole wie London bietet, aber auch kein verschlafenes Dörfchen ist. Nottingham bietet auf diese Weise alles, was man braucht… von guten Einkaufs- und Ausgehmöglichkeiten über große Veranstaltungen zu Festtagen (z.B. Goose Fair, Bonfire Night und auch Halloween) bis hin zu kleinen Sehenswürdigkeiten wie der Robin-Hood-Statue, dem Castle und „Ye Olde Trip To Jerusalem“, dem angeblich ältesten Pub Englands. Es ist also groß genug, um viel zu erleben, und dennoch nicht so groß, dass kein Platz mehr für ein ruhiges Fleckchen ist.
Was natürlich auf keinen Fall fehlen darf, sind die typisch englischen Parks, die es auch hier gibt und die ich einfach liebe. Ich empfehle euch auf jeden Fall den Wollaton Park, wo Hirsche und Rehe freiherumlaufen und so gelassen sind, dass sie gar nicht merken, was sie für Besucher für eine Attraktion sind. Der Wollaton Park liegt direkt neben dem Park Campus, dem Hauptcampus der University of Nottingham, der übrigens, wie der Name verrät, selbst schon aussieht wie ein Park – fast so schön, dass es allein schon Grund genug ist, um sich für diese Uni zu entscheiden. Und wer nach all der Natur noch nicht genug hat, der muss natürlich einen Spaziergang im legendären Sherwoord Forest machen und auf die Suche nach Robin Hoods uralter Major Oak gehen.
Nottingham ist weder im Süden, noch wirklich im Norden, sondern eher mittendrin in der UK und bietet so ideale Reisemöglichkeiten in alle Ecken. Euch sollte vielleicht auch bewusst sein, dass es auch in England viele verschiedene Dialekte gibt (auch in Nottingham) und nicht jeder den Akzent aus dem Süden spricht, den man vielleicht am ehesten als das britische Englisch in den Ohren hat. In diesem Zusammenhang kann ich euch auch nur wieder empfehlen, euch gut über die wichtigsten Eigenheiten des Landes zu informieren. Damit ihr z.B. nicht so wie manch Neuer in England den Bus verpasst (man wartet nicht nur ganz dem Klischee entsprechend schön in einer Reihe, sondern muss den Bus auch heranwinken, sonst hält er nicht) oder eiskalt duschen müsst (Warmwasser muss oft erst angestellt werden) oder nicht einmal den Strom aus der Steckdose bekommt (nicht nur Adapter ist nötig, sondern die Steckdosen haben oft jede ihren eigenen Einschalter). Ihr seht also, dass selbst in einem nicht allzu weit entfernten Land wie England die kleinsten Dinge schon völlig anders sein können.

Studieren mit Robin Hood: The University of Nottingham

The University of Nottingham gehört neben der Trent University zu den zwei Unis von Nottingham. Ich werde nicht viel zur Uni sagen, da die Website der Uni voller hilfreicher Informationen steckt und es in meinen Augen auch nichts gibt, wovor ihr euch warnen müsste o.Ä. – die Veranstaltungen waren top, genauso wie die Dozenten!
Die University of Nottingham gehört zu den Top-Unis Englands. Die Uni teilt sich auf vier Campus auf. Park Campus ist der Hauptcampus, dort und auf dem etwas kleineren Jubilee Campus finden die meisten Veranstaltungen statt. Außerdem gibt es noch den kleinen Sutton Bonington Campus, wo u.a. Veterinärveranstaltungen stattfinden (dort leben auch viele Tiere, die man besuchen kann). Die Verwaltung sitzt der v.a. auf dem King’s Meadow Campus. Wie man an den zwei weiteren Campus außerdem Englands in China und in Malaysia sieht, ist die University of Nottingham sehr international ausgerichtet, sodass sich auf dem Campus unzählige Kulturen tummeln.
In England müssen Studenten Unmengen an Studiengebühren bezahlen, das einem als deutscher Student ganz schwindlig wird und man froh ist, dass es hier vergleichsweise bezahlbar ist. Doch muss man zugeben, dass die hohen Studiengebühren auch an der hochwertigen und modernen Ausstattung zu erkennen ist.
Statt Vereinen oder Clubs gibt es an der Uni sogenannte Societies, die sich um jedes mögliche Thema drehen können – so findet hier nicht nur die Bücherrate oder der Debattierfreudige seinen Club, sondern hier kommen auch Kuchenbegeisterte, Gesangskünstler oder sogar die, die schon immer mal wie bei Harry Potter Quidditch spielen wollten, auf ihre Kosten. Auch die verschiedenen Sportarten sind als Society mit president etc. aufgebaut. Informiert euch über die verschiedenen Möglichkeiten und probiert euch aus! Es ist ganz sicher für jeden Geschmack etwas dabei. Ich persönlich habe begeistert Muay Thai und die Art Society besucht und kann auch außerdem die Travel Society empfehlen. Nach solch einer Society solltet ihr euch auch allgemein an jeder anderen Uni umsehen, wenn ihr nicht gerade wie ich in Nottingham landet. Denn sie ist eine einfache und günstige Art, um durchs Land zu reisen.

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Autorin / Autor: Jasmin - Stand: 8. April 2014