Die Schülerreparaturwerkstatt

Beitrag der Rudolf-Steiner-Schule München-Schwabing: Die Schülerreparaturwerkstatt -  ein innovatives pädagogisches Konzept zum praktischen Nachhaltigkeits-Lernen

Motivation

Mit unserer Reparaturwerkstatt wollen wir den Ausstieg aus dem Teufelskreis des Kaufens und Entsorgens durchbrechen. Viele Menschen haben grundsätzliche Einsichten in die Dinge des täglichen Gebrauchs, in ihre Funktionsweise verloren. Die Schüler machen dagegen die Erfahrung, dass es oft nur am lockeren Kontakt lag, nach dessen Befestigung die Lampe wieder leuchtet, oder an der leeren Batterie, nach deren Erneuerung die Uhr wieder tickt. Fast schon automatisch ersetzen wir Dinge, die nicht mehr wie gewünscht funktionieren. Wir haben aufgehört, nach Lösungen zur Instandsetzung zu suchen – dabei liegen die oft näher als gedacht.

Entstehungsgeschichte

Da ich selbst (Lehrer Walter Kraus) leidenschaftlich repariere, habe ich mit großem Interesse das Buch „Die Kultur der Reparatur“ von Wolfgang M. Heckel, dem Leiter des Deutschen Museums, gelesen. In dem Buch wird berichtet, dass die Repair-Café-Initiative auf die Amsterdamerin Martine Postma zurückgeht. Als Journalistin hatte sie sich mit Umwelt und Nachhaltigkeit befasst, daraus erwuchs die Idee zum ersten Repair Café: Laien und ehrenamtliche Experten reparieren gemeinsam defekte Geräte – ganz entspannt bei Kaffee und Kuchen.

Umsetzung der Projektidee

Ich passte diese Konzeption an die Möglichkeiten unserer Schule an. Seit April 2016 bieten wir die „Reparaturwerkstatt“ als Wahlpflichtfach für die 9. und 10 Jahrgangsstufe, in der Ganztagesschule für 5. bis 8. Jahrgangsstufe an und im Technologieunterricht der 11. Klasse an, sodass derzeit 12 Schülerinnen und Schüler mehrmals wöchentlich dafür zuständig sind, defekte Geräte zu reparieren.
Wir reparieren überwiegend elektrische und elektronische Geräte wie kaputte Kameras, Radios, CD Spieler, Pfeffermühlen, Modellboote, Fahrräder, Autoschlüssel, die Tageslicht-Projektoren der Schule, aber auch mechanische Sachen bis hin zu den kaputten Holzspielsachen aus dem Hort. Wir haben schon über 150 Geräte erfolgreich repariert, nur 25 Geräte mussten wir entsorgen.

Beteiligte

- Ca. 60 SchülerInnen der 5. bis 11. Jahrgansstufe
- und 6 ehrenamtliche Raparaturanleiter

Umweltbezug

Es konnten bis jetzt 150 Geräte vor der Verschrottung gerettet werden.

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