Der Schatten meines Bruders

Autor: Tom Avery

Buchcover Der Schatten meines Bruders

J= x+y+z – die persönliche Formel der jungen Kaja, die den mysteriösen Jungen in ihrem Umfeld definiert. J steht für den Jungen, die restlichen Koordinaten für all die Dinge, die ihm passiert sind und die aus ihm gemacht haben, was er ist.
Seit dem Umfall ihres Bruders scheint die Welt still zu stehen und wie eingefroren zu sein und mit ihr das gesamte Leben von Kaja und ihrer Mutter. Während Kajas Mutter ihren Kummer mithilfe von Alkohol zu ertränken versucht, versucht Kaja irgendwie weiterzuleben. Sie ist allein und führt heimliche, nächtliche, imaginäre Gespräche mit Mo - ihrem toten Bruder. Für Kaja scheint es keinen Ausweg zu geben bis zu dem Tag, an dem sie in der Schule einem Jungen begegnet. Ein Junge, der nicht redet, kein Zuhause hat und zerrissene Klamotten trägt. Wer ist dieser Junge? Eine Frage, die sich Kaja unmittelbar nach dem Kennenlernen stellt. Doch gerade dieser mysteriöse Junge hat es Kaja angetan. Sie fühlt sich verstanden und wohl bei ihm. Sie kann es nicht beschreiben, sie weiß nur, dass er immer da ist, wenn sie ihn braucht.
Die beiden werden Freunde und seit dem Tag unzertrennlich. Dank dem „wilden“ Jungen taut das Herz der jungen Kaja allmählich wieder auf und sie fasst neuen Mut, um sich zurück zu kämpfen ins Leben. Doch eines Tages, als Kaja und ihr neuer Freund eine Fahrradtour starten wollen, geschieht etwas, dass das Leben der jungen Freunde von einem Moment auf den anderen verändert, besonders das von Kaja…

*Fazit*
Das Buch berührt das Herz von Zeile zur Zeile. Tom Avery schreibt in einem ganz besonderen Stil, der einen zu tiefst berührt und zum Nachdenken einlädt. Kaja durchlebt etwas, das man keinem Menschen wünschen würde in dem jungen Alter und es ist schwer, solch einen Leidensprozess in Worte zu fassen.
„Von einem Moment auf den anderen ist alles wie eingefroren und erstarrt“ -was Tom Avery hier so wundervoll in einfachen Worten beschreibt, beschreibt auch genau diesen Prozess von Trauer und Schmerz, den der Tod eines geliebten Menschen mit sich bringt. Auch wenn das Buch eher an das Lesealter zwischen 12-15 Jahre angepasst ist, muss ich sagen, dass es auch für Leser älteren Kalibers gedacht ist. Es sind oft die einfachsten Formulierung und die einfach gefassten Dinge, die einen doch so bewegen. Auch als Schullektüre würde ich dieses Buch wärmstens weiterempfehlen, da das Thema doch eine heikle Situation erfasst.

*Erschienen bei Beltz & Gelberg*

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Autorin / Autor: honeybear7 - Stand: 28. März 2014