Der Club der Traumtänzer

Autor: Andreas Izquierdo

Buchcover Der Club der Traumtänzer

Gabor Schönings Leben ist perfekt. Als erfolgreicher Unternehmensberater, gutaussehender Tangotänzer und angehimmelter Frauenschwarm ist er schlagfertig, es kann ihn nichts aus der Ruhe bringen, und Hoffnung findet er generell blöd, da er auf nichts hoffen will, sondern die Dinge lieber selbst in die Hand nimmt. Als er bei einem Autounfall, verursacht durch seine Unachtsamkeit, eine ältere Frau verletzt, nimmt sein Leben eine Wende mit schwerwiegenden Folgen. Da er seinen guten Ruf als Unternehmensberater nicht riskieren will, muss er auf jeden Fall verhindern, eine Anzeige zu bekommen und besucht die Frau im Krankenhaus, um sich bei ihr zu entschuldigen. Kathrin, Rektorin auf einer Sonderschule für lernbehinderte Kinder, macht ihm ein eigenartiges Angebot. Um einer Anzeige zu entkommen, erwartet sie von ihm, einer Gruppe von fünf schwierigen Schülern das Tanzen beizubringen. Gabor ist zunächst völlig entgeistert, doch es bleibt ihm nichts anderes übrig, als das Angebot anzunehmen.

Zunächst gibt es regelmäßig Schwierigkeiten, denn Gabor fällt es schwer, die Tanzstunden und seine Arbeit unter einen Hut zu bekommen, die Kinder rauben ihm den letzten Nerv, und es kommt auch zu einigen Auseinandersetzungen mit deren Eltern. Doch irgendwann beginnt Gabor, sich für die Geschichte und Hintergründe der Kinder zu interessieren und entwickelt so Verständnis für ihr Verhalten. Seine fünf Tanzschüler wachsen ihm immer mehr ans Herz, und vor allem als einer der Schüler schwer krank wird, entscheidet Gabor, sein Leben von nun an „anders“ zu leben.

Der Club der Traumtänzer ist ein wunderschönes Buch, das so gut und nachvollziehbar die Entwicklung eines kaltherzigen zu einem rücksichtsvollen, offenen Mann mit Herz beschreibt, wie kein anderes. Gabors übernimmt im Laufe der Geschichte immer mehr Verantwortung für die Kinder, lernt von ihnen und lässt zu, dass sie ihn verändern. Diesen Prozess mitzuerleben fasziniert den Leser, denn dem Autor Andreas Izquierdo ist es gelungen, diese Entwicklung realistisch und authentisch zu beschreiben.

Der Roman ist in der auktorialen Erzählperspektive verfasst, was es ermöglicht, dass der Leser wirklich hinter die Kulissen blicken darf und in jedes einzelne, nicht perfekte Leben der Protagonisten sieht.

Mir hat der Roman wirklich ausgesprochen gut gefallen, da die Story neu und frisch ist und die Hauptpersonen so unfassbar genau und detailliert ausgearbeitet sind, wie selten in einem Roman. Absolute Leseempfehlung!

*Erschienen bei Dumont*

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Autorin / Autor: klexxx - Stand: 27. November 2014