Atme nicht

Autorin: Jennifer R. Hubbard

Buchcover Atme nicht

Vor eineinhalb Jahren hat Ryan versucht, sich das Leben zu nehmen. Seitdem steht er unter der ständigen Kontrolle seiner Eltern, die befürchten, er könne es noch einmal versuchen und ihn deshalb nie aus den Augen lassen. Nach diesem Vorfall ist er mit seiner Familie in einen anderen Ort gezogen, in ein scheinbar perfektes Haus fast komplett aus Glas nahe einem tosenden Wasserfall und weg von der Vergangenheit, der alten Schule, seinen Problemen und der Garage, in der er versucht hat, sich umzubringen. Er wurde in eine Jugendpsychiatrie eingeliefert, doch auch jetzt, wo er wieder zur Schule geht und scheinbar einen Neuanfang gestartet hat, verfolgt ihn seine Vergangenheit immer noch. In der Schule hat er keine Freunde, denn alle wissen, was er gemacht hat und halten ihn für einen labilen Psycho. Er hat nur zwei Freunde, Val und Jake, die er im Patterson Hospital, der Psychiatrie, kennengelernt hat, doch die beiden wohnen weit weg. 

So lebt Ryan vor sich hin, behütet und doch total auf sich alleine gestellt. Bis er eines Tages am Wasserfall Nicki begegnet. Die beiden verbindet etwas. Nickis Vater hat sich umgebracht und nun möchte sie Ryan um Hilfe bitten. Sie möchten ihn darum bitten ihr zu helfen ihren Vater zu verstehen und die Gründe für seinen Selbstmord herauszufinden. Zuerst denkt Ryan, dass sie ihn nur ausnutzen will, bisher hat er nur mit Val, Jake, Ärzten und Therapeuten über jene Nacht gesprochen, die sein Leben veränderte. Es ist so als müsste er, während er davon erzählt, all den Schmerz, die Verzweiflung und  die Auswegslosigkeit abermals durchleben. Dennoch überwindet er sich, er lernt Nicki zu vertrauen, wenn auch nur langsam. Er verbringt viel Zeit mit ihr, bei ihr fühlt er sich wohl, bei ihr kann er all den Ballast loswerden. Doch so einfach ist es nicht, Nicki will Antworten und Ryan hat Probleme sich auf etwas Neues einzulassen. Immerzu behindert ihn die imaginäre Glasscheibe, die ihn von seiner Umwelt abgrenzt, so als könne er alles hören und sehen, aber hätte nicht die Kraft, die Scheibe zu durchdringen, so als wäre er gelähmt, in seinem eigenen Körper gefangen. Und unvermeidbar holt ihn seine Vergangenheit immer und immer wieder ein…

*Meine Meinung*
Das Buch entspricht nicht meinem typischen „Beuteschema“, trotzdem hat es mir gut gefallen. Die Geschichte hat eine gewisse Tiefgründigkeit, was wohl hauptsächlich an dem Thema Selbstmord liegt, was nicht gerade leichte Kost ist. Die Liebesgeschichte ist eher hintergründig, was ich in dem Falle auch gut finde. Ich finde es sehr interessant, einmal „in den Kopf“ eines Selbstmordgefährdeten hineinschauen zu können. Man erfährt zwar nicht die direkt die Gründe für Ryans Selbstmordversuch, aber kann sich trotzdem recht gut in ihn hineinversetzen und seine Reaktionen nachvollziehen. Ich mag Bücher, deren Handlung nicht allzu oberflächlich und einfach ist, aber auch nicht so schwer verdaulich, dass man tagelang darüber nachgrübeln muss. Bei „Atme nicht“ ist eine tolle Mischung aus Tiefsinnigkeit und Romantik gelungen!


*Erschienen bei: Beltz & Gelberg*

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Autorin / Autor: Michelle - Stand: 1. Februar 2013