Alles dreht sich

Autorin: Rosemarie Eichinger

Buchcover Alles dreht sich

*Geschichte:*
Was seit Wochen Kopfschmerzen sind, wird schließlich vom Arzt diagnostiziert: Hirntumor, Überlebenschance: Wenig. Chemo möglich? Ja.
Mit diesen Informationen überrumpelt, rennt Linda aus dem Behandlungszimmer. Was? Wie? Wo? Sie soll sterben? Jetzt schon? 15 ist dafür doch viel zu jung. Geschockt lässt sie sich auf der Bank im Krankenhauspark nieder. Versunken in Gedanken sitzt sie da, bis plötzlich ein Junge neben ihr sitzt. Er heißt Max, das weiß sie, sie hat ihn schon ein paar Mal gesehen. Kaum Haare hat er, er ist groß und schlacksig. Und er hat auch Krebs, erzählt er ihr. Ebenfalls nicht mehr lang zu leben. Aber er will in seinem Leben noch etwas erreichen, und stellt eine Liste auf mit Dingen, die er & Linda in der verbleibenden Zeit schaffen wollen. So begeistert ist Linda anfangs nicht, doch es ist immer noch besser, als depressiv daheim zu sitzen.
Ziel Nr 1: So viel schreien, fluchen und schimpfen wie möglich.
Linda erzählt ihrer besten Freundin Pia von dem Tumor und auch sie macht, wenn auch ziemlich unfreiwillig bei der Liste mit.
Nächstes Ziel: Sich für Andere einsetzen. Die 3 drucken Aufkleber mit Aufschriften wie „Dieses T-Shirt kostet 8€. Seine Näherin verdient nicht mal 1€ in der Stunde.“ und kleben diese auf Klamotten in Geschäften. Dass sie damit nicht die Welt verbessern werden, ist ihnen klar, aber vielleicht denken andere Menschen so darüber nach.
Die zweite Aktion ist auffälliger: Sie sortieren ihre Klamotten aus und schmücken mit den aussortierten Sachen die ganze Stadt. Litfaßsäulen, Bänke, alles, was ihnen in den Weg kommt. Wieder mit Aufschriften, wie bei den Aufklebern.
Diese Aktion bringt offensichtlich tatsächlich andere zum Nachdenken, denn schon am nächsten Tag finden die 3 in der ganzen Stadt ähnliche Kunstwerke wie die ihren.
Nach diesem Erfolg planen sie die nächste, größere Aktion, und danach die nächste, nächste und wieder nächste.
Mit jeder Aktion werden die 3 bessere Freunde, auch Pia, die anfangs so gar nicht mit Max klarkam, scheint sich jetzt wohlzufühlen.
Doch es kann doch nicht immer so weitergehen, oder?

*Was denk ich?*
Das Buch hat mir gut gefallen, definitiv.
Es steht nicht der Krebs im Vordergrund, sondern die Mission, die Welt zu verändern. Dadurch bekommt das Buch einen belehrenden Nebenton, der mir zumindest nicht so gepasst hat.
Der Klappentext verschweigt den meisten Inhalt des Buches, wenn man den liest, denkt man, eine rasante Geschichte erwartet einen, mit waghalsigen Aktionen wie Brückenspringen oder so. Da ist die „Wir retten die Welt“-Story dann doch ein bisschen enttäuschend.
Das Buch ist locker geschrieben, kurze, provokante Sätze, Umgangssprache, wenige Details. Alles auf den Punkt gebracht, also ein Buch, das sich schnell durchlesen lässt.
Für weniger anspruchsvolle Leser definitiv wunderbar, wer aber eine Geschichte mit mehr Leben und Wahnsinn will, der sollte es lieber nicht lesen :)

*Erschienen bei: Chicken House*

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Autorin / Autor: laf1505 - Stand: 11. März 2013