Security-Jobs - Hart aber herzlich - Teil 2

Anja Eberhardt berichtet über ihren Job als Frau im Sicherheitsdienst

Frau im Sicherheitsdienst

Anja ist Bereichs- und Einsatzleiterin im Sicherheitsdienst bei Konzerten, Großveranstaltungen, Sport-Events, Messen usw. Gerade im Empfangsbereich sind Frauen oft besser geeignet als Männer. Dort werden inzwischen bewusst weibliche Sicherheitskräfte eingesetzt. Die Stärke liegt weniger in der Körperkraft selbst. Den Frauen wird allgemein eine deeskalierende Wirkung zugeschrieben. Aufdringliche Personen lassen sich in der Regel eher von einer Frau abweisen, die redegewandt erklärt und beruhigt. Michael Krajacic, ist Betriebsleiter des Sicherheitsunternehmens SETSecurity in Düsseldorf und meint, dass es für ihn nicht darauf ankommt, ob er Mann oder Frau einsetzt. "Auf die Qualität der Person kommt es an, nicht auf Muskeln oder Größe."

Wie kam sie darauf?

„Früher wollte ich mir etwas Geld nebenbei verdienen aber auch Spaß an der Arbeit haben, da hat mich eine Freundin als Ordner mit zu einem Fußballspiel genommen…so fing alles an. Eigentlich wollte ich immer Hebamme werden.“

Durchsetzungsvermögen und Selbstbewusstsein

Es kommt nicht auf Kraft und Körpergröße an, sondern auf sicheres und selbstbewusstes Auftreten, gute verbale Ausdrucksweise und die jeweiligen Erfahrungswerte der Personen. Da die Sicherheitskräfte oft im Vorfeld eine Eskalation der Situation verhindern können, kommt es nur noch selten zu starken körperlichen Auseinandersetzungen bei Einsätzen. Durchsetzungsvermögen und Selbstbewusstsein sind also wohl die beiden wichtigsten Eigenschaften, die eine Frau im Sicherheitsdienst mitbringen sollte. Der große Vorteil der Frauen im Personenschutz liegt im Überraschungsmoment: weibliche Bodyguards zum Beispiel werden oft für Begleiterinnen der Schutzperson gehalten. Mit einem Eingreifen ihrerseits wird kaum gerechnet, sollte es zu einem Zwischenfall kommen.

*Manchmal sollte man  besser nur die Beine in die Hand nehmen und laufen*
"Wenn ich mich an meinen ersten Einsatz vor zwölf Jahren erinnere, da wird mir heute noch ganz komisch. Das war bei einem Fußballspiel. Hinter einem Zaun randalierten etwa 150 Hooligans und wollten mit Schlagstöcken und Geschossen das Gelände stürmen. Da hab ich nur noch meine Beine in die Hand genommen und bin gelaufen…“ plaudert Anja aus dem Nähkästchen. "So etwas passiert aber zum Glück eher selten. Meistens genügt in solchen brenzligen Situationen aber ein Funkspruch und die Kollegen kommen zur Hilfe."

Autorin / Autor: Susanne Hehl/ Anja Eberhardt - Stand: 18. September 2007