Einblicke in die Welt nach dem Studium

Neben Vorträgen und Workshops auf den verschiedenen Campussen der Universität fanden auch Ausflüge zu Fachhochschulen, Unternehmen und Forschungseinrichtungen statt.

So konnten wir zum Einen die Unterschiede zwischen einem Universitätsstudium und Fachhochschule live erleben. Andererseits konnten wir auch Einblicke in die Welt nach dem Studium sammeln. Diese Ausflüge gefielen mir besonders, denn letztendlich entscheidet das Studium über das gesamte spätere Leben. Ich besuchte hier zum Einen die Ausbildungsstelle der E.ON in Brandenburg (Havel), in der uns der Beruf und vor allem die Ausbildung eines Elektrotechnikers vorgestellt wurde. Wir hatten die Möglichkeit echte Schaltanlagen und Stromleitungen zu sehen, denn zur gründlichen Ausbildung stehen sogar Strommasten auf dem Gelände...auch klettern will gelernt sein. Dieser Einführung in einem eher praktisch-orientierten Beruf stand der Besuch des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik gegenüber.

Schon wieder Physik...und wieder eine Überraschung. Es ging hier viel weniger um physikalische Phänomene oder Formeln als darum den Forschungsalltag erlebbar zu machen. Zu meiner großen Überraschung waren die meisten Wissenschaftler recht jung und sehr von ihrer Arbeit begeistert. Neben einer kurzen Einführung in die Möglichkeiten der Berechnung und Modellerstellung ,welche sich durch die neue Computertechnik ergeben, erlebten wir selbst den Alltag eines Forschers. In zwei Gruppen eingeteilt bearbeiteten wir mathematische Knobelaufgaben und erfuhren so, was es bedeutet Probleme in der Gruppe zu lösen und dabei unter Konkurrenzdruck zu stehen. Genau dies mache die Arbeit eines Forschers aus.

Resümee - entspach das SommerMINTCollege den Erwartungen?

Letztendlich hatte ich die Möglichkeit während des SommerMINTColleges an sehr vielen interessanten Veranstaltungen teilzunehmen. Das Besondere und Entscheidende waren aber die Gespräche, die sich mit Studenten und anderen erfahrenen Leuten ergaben. Auch wenn mich die angebotenen Matheworkshops ,entgegen meiner Erwartungen, weit weniger begeisterten als beispielsweise Physik, so bin ich mir nun dank zahlreicher Gespräche doch sicherer die Herausforderung eines Mathestudiums anzunehmen. Die Erkenntnis, dass es eigentlich nur recht wenig ausmacht, welches Studium man genau einschlägt, beruhigt mich zusätzlich. Der interdisziplinäre Charakter der Naturwissenschaften wurde während dieser Woche sehr deutlich. Wer hätte erwartet, dass die Tutorin eines Bioinformatikkurses eigentlich Mathematik als Hauptfach studiert hat? Ich habe gesehen, dass ein naturwissenschaftliches Studium sehr viele Wege öffnet und es weitaus mehr Betätigungsfelder als die Lehrertätigkeit gibt. Viele interessante Kombinationen und Spezialisierungen bieten ein riesiges Feld, in welchem jeder seinen Platz je nach Neigungen finden kann.

Und letztlich hat sich der Besuch dieser SommerUni schon allein wegen der tollen Abschlussveranstaltung im KuZe, dem studentischen Kulturzentrum, gelohnt. Bei entspannter Atmosphäre tauschten hier die Teilnehmer ihre Erfahrungen und genossen ein von den Tutoren organisiertes sehr leckeres Buffet. So dass diese Woche mir, und sicher allen, in guter Erinnerung bleiben wird.

Autorin / Autor: brummelgrummel - Stand: 26. Juli 2007