Blitzbegegnung mit Ursula Poznanski

Wir haben die Jugendbuch-Erfolgsautorin auf der Buchmesse 2014 getroffen

Wir haben die Erfolgsautorin Ursula Poznanski inmitten des Buchmessentrubels für ein kleines Gespräch verhaftet. Die Autorin, die mit Erebos ihren großen Durchbruch als Autorin hatte, stellte auf der Buchmesse den dritten Teil ihrer nun vollendeten Verratenen-Trilogie vor: "Die Vernichteten". Wir haben sie befragt...

*...zu dem zentralen Thema in der Verratenen-Trilogie*
In der Verratenen-Trilogie ging es ihr in erster Linie um die zentrale Frage nach Gut und Böse. Gehöre ich zu den "Guten"? Wer sind eigentlich die "Bösen"? Dabei war ihr wichtig, Konflikte zwischen Gruppen zu zeigen, von denen die eine extrem privilegiert und die andere stark benachteiligt ist. Da bot sich das Setting mit den plötzlich eintretenden, so unterschiedlichen Lebens- und Klimabedingungen gut an.

*...auf welches ihrer Bücher Sie mit dem größten Stolz zurückblickt? Gibt es ein Lieblingsbuch?*
Nein, eher nicht! Jedes ihrer Bücher bedeutet ihr viel, jedes war wichtig, aber natürlich spielt Erebos eine besondere Rolle, weil es ihr durch den großen Erfolg ermöglicht hat, vom Schreiben auch leben zu können.

*...welche anderen Bücher Sie geprägt haben?*
Es gibt natürlich mehrere Bücher, die ihr viel bedeutet haben, als Jugendliche und junge Erwachsene war aber "Der Herr der Ringe" ein sehr wichtiges Buch. Sie hatte diese grüne Ausgabe und die fiel irgendwann auseinander, war schon ganz zerfleddert vom Wieder-und-Wiederlesen und musste geklebt werden. Auch wenn es heute nicht mehr unbedingt ihr Lieblingsbuch ist, damals war es für sie sehr wichtig und es hat ihr den Zugang zur Fantasy eröffnet.

*...was als nächstes kommt?*
Es kommt was! Im nächsten Jahr. Es wird was "ganz Großes" (sagt der Pressesprecher des Loewe-Verlages, in dem das Buch erscheinen wird). Der Rest ist leider Top-Secret (Betteln, Jammern, Flehen zwecklos). Nur so viel: Herbst 2015! Wir dürfen gespannt sein!

*...woher die Ideen kommen?*
Ihre Ideen kommen ihr fast immer beim Schreiben. So hat sie beim Schreiben eines Romans oft schon die nächste Idee (Wie praktisch!).
Wir können also fast sicher sein, dass auch die Idee des neuen Buches auf irgendeine Weise aus einem der bisher erschienenen Bücher entstanden ist: aus einem vernachlässigten Handlungsstrang, einem ausgelassenen Halbsatz, den Gedanken einer Nebenfigur...
Ihr müsst jetzt aber nicht zwanghaft alle Bücher nochmal lesen auf der Suche nach einem versteckten Hinweis. Lasst euch einfach überraschen und denkt euch bis dahin lieber selbst was aus!

*...was Ursula Poznanski euch raten würde, wenn euch die zündende Idee für eine eigene Geschichte noch nicht gekommen ist?*
Schaltet euch selbst in "Empfangsmodus", seid aufnahmebereit und lasst euch inspirieren, aber ohne krampfhaft Ideen zu erzwingen. Wenn euch fremde Texte inspirieren, ihr darin tolle Ansätze entdeckt, aber mit der Fortführung nicht zufrieden seid, dann scheut euch nicht, sie selbst weiterzuspinnen und zu etwas Neuem, Eigenen zu entwickeln. Und wenn ihr ein Thema gefunden habt, das euch interessiert, dann lest dazu und sucht nach dem "einen Satz", der eurer Fantasie Beine macht.

Wir danken für diese wertvollen Tipps! Und für das nette Gespräch!

Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 17. Oktober 2014