Der Duft des Lindesbaums

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Der Wandel zur Angst und Hilflosigkeit, diesen bemerken wir mit Nina und wissen ebenso wenig damit wirklich umzugehen. Der Krieg macht die Menschen krank, sie werden fiebrig und bekommen einen schweren Kopf, so wie Nina, und genesen und werden wieder gesund... Überleben, überleben statt sich von der fehlenden Normalität und Distanz zerfressen zu lassen. Als Nina von einer Granate am 27.08.1995 mit zwölf Jahren getötet wird, ist nicht einmal eine Beerdigung eine Selbstverständlichkeit. Denn aufgrund der lauernden Gefahr begräbt die Familie sie inmitten der Nacht bei Halbmond, um nicht abgeschossen zu werden. Über dem Grab der ewig weilende Lindenbaum. Vor dem Hause ihrer Kindheit hat Chuka(Nedim Tabakovic) ein Denkmal errichtet, es war ihm ein unerklärliches, inneres Bedürfnis. Nina war gestorben, bevor sie sich überhaupt Gedanken über den Tod machen konnte. Und nun überlebte ihre Seele vielleicht in einem Vogel. Rührend ist auch einer ihrer Tagebucheinträge (an ihre Cousine Brizit in Amerika) in denen sie schreibt "ich wünsche dir, dass du glücklich bist und dass es in deinem Lande nie Krieg gibt und dass du dich an mich erinnerst, wenn du mit deinen Freunden spielst. Es liebt dich, deine Nina" oder "Alle Kinder lieben den Frieden. Dann werden sie fröhlich spielen und glücklich wachsen."

Meine Meinung

Der Inhalt nimmt deshalb einen erheblichen Platz meines Berichtes ein, da die Erinnerung bewahrt werden soll, als ausdrücklicher Wunsch dieses Buches und dessen Autors. Zudem sind das Geschehen und dessen Inhalt das, was wichtig ist, dass, was auch noch für alle Kriege und Konflikte der heutigen Zeit gilt. Eine nicht enden wollende Dramatik. Die unverfälschte, ehrliche Wahrheit eines Tagebuches. Gegen das zumeist einfachere Vergessen, gegen das Verwischen der Spuren. Für die Darstellung der reinen Wahrheit und Realität. Das Leben, das Unheil, das Wehren dagegen und schließlich wieder das Leben.

K(l)eine Kritik

Eine Kritik an dem Buch: Das Titelbild zeigt graue Fassaden und nur ein kleines buntes Passbild Ninas. Stattdessen sollte das Bild einen bunten Schmetterling zeigen, da durch unsere Erinnerung der Krieg in seiner Sinnlosigkeit mit seinen Opfer und Nina, als eine unter ihnen, nie vergessen wird. Und wir gegen Krieg sind. Für immer gegen den Krieg und für den allseitigen Frieden. Somit empfehle ich euch dieses Buch mit Fotos von Nina, ihrem Leben und ihrem original erhaltenen Tagebuch, das ihre Mutter lange zweifelnd verborgen hielt. Zeigt Courage dieses Buch zu lesen.

Autorin / Autor: zitronenbuch - Stand: 5. Februar 2008