Impfen oder nicht?

Wie sinnvoll ist die HPV-Impfung für Mädchen?

Offene Fragen

  • Zur Zeit lässt sich über die Wirkungsdauer der Präparate nur sagen, dass sie mindestens sechs Jahre gegen die zwei gefährlichen HPV-Viren (Typ 16 und 18) und die Zellveränderungen schützen, die sie auslösen und die letztendlich zur Krebserkrankung führen. *Ob und wenn ja nach welcher Zeit eine Impf-Auffrischung nötig wird, weiß man noch nicht*.
  • *Wie wirkt sich eine Impfung gegen die Typen 16 und 18 auf die anderen Typen aus?* Es könnte sein, dass andere HPV-Arten durch die Impfung vermehrt auftreten - und die könnten auch krebserregend sein. Es könnte aber genauso gut sein, dass die Impfung sozusagen unbeabsichtigt auch für andere Typen wirkt. Auch hier ist die Test-Zeitspanne von sechs Jahren zu kurz für Ergebnisse.
  • *Was sollten Frauen tun, die schon mal mit HPV infiziert waren?* Man weiß bisher, dass das die Impfwirkung deutlich verschlechtert. Aber man ist sich nicht einig darüber, ob man vor der Impfung einfach auf die entsprechenden Typen testen und nur bei negativem Ergebnis impfen sollte. Denn dazu müsste ein neues Testverfahren entwickelt werden, und die Untersuchung würde im Gegensatz zur Impfung bei jungen Frauen nicht übernommen.
  • *Wie erfolgreich schützt die Impfung tatsächlich gegen Gebärmutterhalskrebs?* Es bestehen zwar die genannten Infos über die krebserregenden Virentypen (aufgrund derer man ja überhaupt erst HPV mit Krebs in Zusammenhang bringt), aber es kann natürlich nach sechs Jahren noch keine Ergebnisse darüber geben, ob die Impfung auch wirklich Krebserkrankungen reduziert. Dazu braucht es verlässliche Zahlen.

Und es gibt andere Kritikpunkte, die in der Broschüre nicht erwähnt werden.

  • Das Feministische Frauengesundheitszentrum in Berlin bemängelte vor etwa einem Jahr, dass nur Mädchen und Frauen zur Impfung geraten wird. Männer gehen logischerweise nicht das Risiko einer Gebärmutterhalskrebs-Erkrankung ein, doch auch sie sind zumindest Träger und damit Verbreiter der Viren. Der *Impfstoff ist auch für Jungen zugelassen, aber für sie gibt es keine Impfempfehlung* seitens der öffentlichen Stellen.
  • Eine weitere Gefahr der HPV-Impfung sah das Frauengesundheitszentrum in einer *"falschen Sicherheit"*, in der sich Geimpfte wiegen könnten. Daraus könne eine Unvorsichtigekiet resultieren, was den Schutz vor (anderen) Geschlechtskrankheiten und ungewollten Schwangerschaften angeht.

Alternative: Schutz durch Vorsorge

Imfpungen sind eine gute Sache - gerade wenn sie Krankheiten verhüten, deren Ausgang tödlich sein kann. Ob dies bei der HPV-Imfpung wirklich der Fall ist, muss sich noch herausstellen. Bisher gibt es aber keine bestätigten Hinweise darauf, dass die Imfpung größere gesundheitliche Risiken birgt, was einen im Zweifelsfall zu der Aussage: "Kann ja nix schaden", verleiten könnte.
Letztendlich bleibt die Entscheidung für oder gegen die Impfung zumindest eine individuelle. Lasst euch ausführlich von einer Ärztin oder einem Arzt eures Vertrauens beraten, finanziell geht ihr auf jeden Fall kein Risiko ein, weil die Imfpung übernommen wird.

Generell gilt aber, dass die beste Krebsvorsorge regelmäßige Kontrolle ist - ganz gleich, ob man geimpft ist oder nicht. Denn unabhängig davon, wie der Gebärmutterhalskrebs entsteht - am wichtigsten ist eine frühe Diagnose und Bekämpfung!

Und wer nicht gerade in einer festen Beziehung steckt, tut ohnehin gut daran, Kondome zu verwenden. Die schützen nämlich nicht nur vor einer HPV-Infektion, sondern auch vor ungewollten Schwangerschaften, Aids und einer Vielzahl von anderen Geschlechtskrankheiten, die man lieber nicht haben möchte, auch wenn sie nicht unbedingt Krebs verursachen.

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Autorin / Autor: Miriam Schmitz - Stand: 14. Juli 2008