12 things to do before you crash and burn

Autor: James Proimos

Cover

James Proimos Buch „12 Things to do before you crash and burn“ ist wunderlich.
Unglaublich auch, im Sinne der Handlung, die einen überfordert, weil sie sich überspringt und doch einen Sinn ergibt, nach und nach - was kaum möglich zu sein scheint, denn jede Seite ist gespickt mit neuen wahnwitzigen Geschehnissen, während man sich das ganze Buch über bemüht mit ihr mitzukommen.

Ausgeglichen wird dies jedoch von den gerade mal nur 118 Seiten des Buches und den Sätzen, die kürzer und humortechnisch treffsicherer nicht sein könnten. Man sagt sich, das kann alles gar nicht sein.
Und gleichzeitig ist es einem egal, denn dieses Buch ist nicht nur wunderlich, sondern auch wunderbar! Obwohl die Aussagen kurz und banal scheinen, vermitteln sie einem sofort Untertöne, tiefsinnige Beobachtungen und Unmengen von Gefühlen, auch wenn der Protagonist Herc das Gegenteil sein will: niemand, der Gefühle zeigt. Bloß: mit jeder Seite wird klar, dass in ihm nicht nur wilde Empfindungen für die „schöne fremde unerreichbare Frau“ verrücktspielen, sondern dass es auch ein paar unschöne Erinnerungen an seinen Vater gibt, die kaum jemand anderes verstehen kann oder sie wahrnehmen wird...

Sein Vater ist gefeierter Moderator. Jeder sieht nur, was er sehen will.
So auch die tausenden Verehrer. Herc sieht mehr. Doch davor will auch er nach dem Tod seines Dads erst mal nichts mehr sehen, auch nicht seinen Onkel Anthony, zu dem er geschickt wird und das Kaff Baltimore, in dem der wohnt.

Doch eine Liste mit 12 Dingen, die er zu erledigen hat, führt ihm am Ende vor Augen, dass es doch jemanden gibt, der ihn versteht, und dass es sich lohnt, alle Grenzen zu überwinden und die Augen weit aufzureißen, wenn man etwas (entdecken) will. Und mich führt es dazu, das Buch innerhalb des Aufessens einer Pizza Magaritha ebenso zu verschlingen wie das Essen selbst. Und bin so gefesselt, dass ich am Ende erst merke, dass es Besteck und Serviette zu meinem Mahl gab.

Auf facebook habe ich es gleich danach „geliket“. Bis jetzt sind nur an die 50 Likes verzeichnet. Für mich fehlt dort der „geliebt auf ewig“ Button. Denn so wird es ablaufen.
Ich bin mir sicher, jedes Geschlecht wird sich an der Heldenstory des Anti-Helden Hercules (Herc) erfreuen.

Den Autor werde ich nachher gleich mal nachgoogeln. Und hoffen, dass er weitere Bücher veröffentlicht hat ;D.

Wie gesagt: wunderbar!
Von allen Büchern, die ich bis jetzt rezensieren durfte, das Beste.

*Erschienen bei: Gerstenberg*

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Autorin / Autor: genna - Stand: 2. Juli 2013