100 Dinge die man tun sollte, bevor man 18 wird

Autorinnen: Marie Michalke & Katharina Weiß

Buchcover 100 Dinge die man tun sollte, bevor man 18 wird

„Was ist das? – Eine Liste, die man abarbeiten muss?“, das war meine erste Reaktion auf den Buchtitel, gefolgt von Neugier und dem Öffnen des Deckblattes. Keine Minute später blätterte ich eifrig Seite für Seite durch. Es dauerte eine Stunde, und ich hatte jeden einzelnen Buchstaben des Werkes förmlich aufgesaugt. Dazu hatte ich an jede Seite, die mir gefiel einen kleinen Post-it geklebt und schon glich mein Buch einem regenbogenfarbenen Zettelchaos (das lag daran, dass ich so gut wie jede Seite markiert hatte).

Die zwei jungen Autorinnen sind zu Anfang ihrer Mission pünktlich 17 geworden.  Während ich vor dem Lesen des Buches oft wünschte, schon volljährig zu sein, um endlich tun und lassen zu können, was immer ich will, bekam ich jedoch Zweifel, dass ich mein „Unvolljährigsein“ eigentlich noch gar nicht richtig genossen habe und dies noch tun sollte. Als Jugendlicher kann man sich doch so viel mehr leisten und man hat immer eine Ausrede parat: „Ich bin doch noch nicht volljährig und kann noch nicht so vernünftig denken wie Erwachsene.“ Also hatte das Buch auf mich natürlich genau die Wirkung, die es erzielen möchte: Den Entschluss zu stärken, Verrücktes und Außergewöhnliches zu tun!

Das Buch ist aufgebaut wie eine To-Do-Liste, die man von vorne bis hinten abarbeiten könnte. Darin erzählen die Autorinnen kurze Anekdoten aus ihrem achzehnten Lebensjahr passend zu den jeweiligen Kapiteln und geben Tipps, wie man die „Aufgabe“ am besten bewerkstelligen könne. Angefangen bei harmlosen Sachen, wie „Pyjamaparty“, über etwas merkwürdige Aktionen, wie „Rentnern“ (sich als Rentner ausgeben und eine Zeit lang seinen Lebensstil und sein Verhalten anpassen) bis hin zu ziemlich riskanten „beinahe-Straftaten“, wie vor der Polizei weglaufen. Es ist für jeden etwas dabei. Außerdem nimmt kein Thema mehr als drei Seiten ein, so kann man auch mal das ein oder andere überspringen, ohne viel zu verpassen. Das Buch lässt sich gut lesen, ist klar und verständlich geschrieben und – was besonders auffällt – man merkt, dass es von Jugendlichen verfasst wurde. Das ist keinesfalls ein Nachteil, nein, es erweckt den Eindruck, als seien die Autorinnen genau wie du und ich – ganz normale gelangweilte Teenager, die etwas Aufregung in ihrem Leben suchen.

100 Dinge, das hört sich sehr viel an, aber hat man das Buch einmal durchgesehen, merkt man schnell, dass man nicht unbedingt alles nachmachen will, was die beiden Mädchen gemacht haben oder dass man auch schon einige von den geschilderten Erlebnissen bereits selbst erlebt hat. Nichtsdestotrotz liefert das Buch zahlreiche Ideen und Inspirationen, mit denen jeder sein Leben (seinen Lebenslauf?) etwas aufpeppen kann.
Ich denke, dass so etwas in der Welt der Unterhaltungsliteratur gefehlt hat. Meine Liste steht, und ich habe schon angefangen sie umzusetzen und weitere Pläne zu schmieden. Wenn auch ihr abenteuerlustig seid, gerne Spaß habt (wer hat das nicht?), einfach ein bisschen Abwechslung braucht und aus dem Alltag entkommen wollt, zögert nicht und schnappt euch dieses Buch! Und für diejenigen, die lieber sicher ins Bett gekuschelt an Abenteuern nur in ihrem Kopf teilnehmen: selbst das Lesen macht Spaß und lässt einen so sehr phantasieren und träumen, dass man glaubt, man hat die Dinge schon selbst getan. Dieses Buch ist ein voller Erfolg!

*Erschienen bei: Schwarzkopf und Schwarzkopf Verlag*

Deine Meinung zu diesem Buch?

Weiter >>

Autorin / Autor: luna - Stand: 22. Juni 2012