Zerknüllen und wegschmeißen!

Psychologie: Wie man miese Gedanken in den Griff bekommt

Werdet ihr manchmal auch von unschönen, beängstigenden oder negativen Gedanken überfallen? Dann knüllt sie doch einfach zusammen und schmeißt sie weg! Dazu müsst ihr sie natürlich zuerst aufschreiben, aber wenn sie dann erstmal im Mülleimer liegen, werden sie euch bis auf weiteres nicht mehr belästigen. So oder so ähnlich stellen sich das zumindest spanische und US-amerikanische Psychologen vor, die in einer gemeinsamen Studie herausgefunden haben, dass der Umgang mit Gedanken leichter fällt, wenn man sie wie Objekte behandelt. Sprachlich tun wir das längst: wir schieben Gedanken beiseite oder lassen sie kreisen oder fallen. Nun geht es darum, diese sprachlichen Bilder in die Tat umzusetzen. Wertvolle Gedanken, die für spätere Entscheidungen bedeutsam sein könnten, sollten dementsprechend auf einem Zettel verewigt und im Portemonnaie aufbewahrt werden. Miese Gedanken hingegen gehören in die Tonne oder die Toilette heruntergespült (Vorsicht! Verstopfungsgefahr!)

Für ihre Studie untersuchten die Forscher, wie nachhaltig sich Gedanken je nach "Aufbewahrungsmethode" halten. Dazu ließen sie Testpersonen verschiedene Gedanken notieren, etwa negative und positive Aspekte zu ihrem eigenen Äußeren oder den Vorzügen oder Nachteilen der Mittelmeerdiät. In mehreren Versuchen sollten die in Gruppen aufgeteilten Testpersonen ihre Gedanken dann entweder wegschmeißen oder ganz genau auf Rechtschreibfehler überprüfen, mal auf dem Tisch liegen lassen und mal im Geldbeutel deponieren.

Anschließend wurde erfasst, wie die Testpersonen zu dem abgefragten Thema stehen. Dabei zeigte sich, dass weggeworfene Gedanken - egal ob positiver oder negativer Natur - kaum noch Gewicht bei der späteren Beurteilung hatten. Gedanken, die aber mehrfach auf Rechtschreibfehler durchgekaut wurden oder wie der heilige Gral im Geldbeutel aufbewahrt wurden, kamen viel stärker durch.

Auch auf dem Computer funktionierte das Prinzip gut. Gedanken, die in den Papierkorb befördert wurden, blieben weniger präsent als Gedanken, die auf einem Datenträger gespeichert wurden. Entscheidend bei diesem Verfahren ist aber, dass man sich nicht nur vorstellt, die Gedanken wegzuschmeißen, sondern es auch tatsächlich tut, indem man sie wirklich in einen realen oder digitalen Papierkorb befördert.

Die Forscher erhoffen sich von diesen Erkenntnissen neue Behandlungsmethoden für Menschen, die von immer wiederkehrenden negativen Gedanken geplagt werden. Und ihr könnt das Ganze gleich ausprobieren, indem ihr fein säuberlich aufschreibt, was euch nervt und belastet und das Ganze dann mit einem Kick in den Restmüll befördert - besser nicht ins Altpapier, am Ende werden eure negativen Gedanken noch recycelt!

Und? Funktioniert es?

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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 27. November 2012