10 Minuten gegen Angstblockade

Schreibübung verbessert Prüfungsleistungen

Viele von euch kennen die heilsame Kraft des Schreibens. Wer Tagebuch schreibt, weiß, dass man sich Ängste und Sorgen im wahrsten Sinne des Wortes von der Seele schreiben kann.
US-ForscherInnen der University of Chicago haben herausgefunden, dass Schreiben auch gegen Prüfungsangst hilft und die Leistungen während einer Klausur deutlich verbessern kann. Bereits 10 Minuten genügen, um das Gehirn von blockierenden Ängsten zu befreien. Gerade wichtige Prüfungen, von denen viel abhängt, versetzen manche Prüflinge in Stress und sorgenvolle Überlegungen. Diese jedoch beanspruchen das Arbeitsgedächtnis, das  auch für die Lösung der Prüfungsaufgaben gebraucht wird. Die Folge ist, dass die Betroffenen ihre Kapazitäten gar nicht voll ausschöpfen können.

Bei der Behandlung von Depressionen wurde das Niederschreiben von Ängsten und Sorgen - auch expressives Schreiben genannt - bereits erfolgreich eingesetzt. Die ForscherInnen wollten nun wissen, ob es auch SchülerInnen und StudentInnen zu gute kommt, wenn sie ihre Ängste kurz vor einer Prüfung auf's Papier bringen.

Sie ließen zunächst 20 College-StudentInnen zwei Mathetests absolvieren. Beim ersten wurden sie angewiesen, ihr Bestes zu geben, beim zweiten wurde auf verschiedene Weise künstlicher Durck erzeugt, etwa indem für gute Ergebnisse Geld versprochen wurde oder behauptet wurde, der Test würde auf Video aufgenommen und Mathelehrern vorgelegt.

Ein Teil der StudentInnen durften sich vor dem Stress-Test 10 Minuten lang schriftlich über ihre Gefühle bezüglich der bevorstehenden Aufgaben auslassen, die anderen sollten in der Zeit einfach nur still sitzen.

Wie erhofft, schnitten die StudentInnen deutlich besser ab, die ihre Ängste vor dem Test niedergeschrieben hatten. In weiteren Experimenten bestätigte sich die Wirksamkeit der Schreibübung. Sie zeigte vor allem bei denen Wirkung, die auch tatsächlich unter Prüfungsangst litten. Angstlose konnten ihre Ergebnisse durch die Übung nicht verbessern.

Wenn euch euer Lehrer vor einer Arbeit keine 10 Minuten zum Angstloswerden einräumen will, dann müsst ihr eben die Pause nutzen, um euch alles von der Seele zu schreiben. Dann hat eurer Gehirn wieder alle Kapazitäten zur Verfügung und einem optimalen Ergebnis steht nichts mehr im Weg.

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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 14. Januar 2011