Wo die verlorenen Seelen wohnen

Autor: Dermot Bolger

Buchcover

Joey wechselt die Schule und findet ausgerechnet in dem beliebten Shane einen neuen Freund. Auch mit Geraldine würde er sich gerne anfreunden, doch sie bleibt auf Abstand. Denn sie möchte mit Shane nicht zu tun haben. Er soll sich mit dem Bösen eingelassen haben und tatsächlich geschehen merkwürdige Dinge in seiner Gegenwart.

Das Buch hat mich sofort nach den ersten Seiten gepackt. Was wohl an dem ungewöhnlichen Erzählerstil liegt. Denn die Geschichte wird nicht nur aus der Sicht von Joey erzählt, sondern der Leser begleitet auch andere Charaktere durch die Geschichte, die auch in der Vergangenheit spielt. Zunächst ist es ein wenig anstrengend wegen des Perspektivenwechsels, doch genau der sorgt für eine große Portion Spannung. Immer wieder tauchen bestimmte Dinge auf und werfen Fragen auf, wie das Puzzelstück in die Geschichte passt. Nach und nach wird dabei das Geheimnis um Shane gelüftet.

Mit Joey lernt der Leser einen unsicheren und einsamen Jungen kennen, mit dem man sofort mitfühlt. In seiner alten Klasse wurde er gemobbt, deswegen hatte Joey dort keine Freunde. Als er sich dann mit Shane anfreundet, blüht er langsam auf und kommt aus seinem Schneckenhaus. Auch die restlichen Charaktere und deren Beziehungen untereinander wurden gut ausgearbeitet.

Das Buch ist auch tiefgründiger als es zunächst erscheint. Vor allem wird das typische Gut gegen Böse ins Visier genommen und der Autor lehrt einen, dass man nicht immer schwarz-weiß denken soll und es auch viele Grautöne gibt. Auch auf die Themen wie Einsamkeit, Verlust oder die Psyche des Menschen wird näher eingegangen.

Der Autor Dermot Bolger hat bei seinem ersten Jugendbuch nichts falsch gemacht – auch wenn es keine bahnbrechende neue Buchidee ist. „Wo die verlorenen Seelen wohnen“ ist ein packender, düsterer, Mystery-Thriller, den ich nur jedem empfehlen kann.

*Erschienen bei: Boje Verlag*

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Autorin / Autor: livvy - Stand: 30. April 2012