Es gibt Schlimmeres!

Forschung: Wie man über Fehlentscheidungen hinweg kommt

Ein einmaliges Angebot ausgeschlagen? Dem "Richtigen" unsinnigerweise einen Korb gegeben? Im falschen Job gelandet? Es gibt Entscheidungen im Leben, die wir auf ewig bereuen. Diese dauerhafte Reue beeinträchtigt aber die Gesundheit, weil sie den Hormonhaushalt und das Immunsystem durcheinanderbringt, meinen kanadische ForscherInnen, die nun eine ebenso wirksame wie einfache Strategie gegen das Bedauern ausgemacht haben wollen. Wer sich nämlich mit Leuten vergleicht, denen es noch schlechter geht, fühlt sich dauerhaft besser.

Besonders nett klingt es natürlich nicht, sich am Leid anderer wieder hochzuziehen, die Psychologin Isabelle Bauer von der Concordia-Universität im kanadischen Montreal und ihr Team glauben aber, dass ein Vergleich mit schlimmeren Schicksalen der eigenen Gesundheit zuträglich sein kann.

Die ForscherInnen hatten 104 Menschen unterschiedlichen Alters zu ihren größten Fehlentscheidungen befragt. Diese reichten von verpasster Zeit mit der Familie bis zur Eheschließung mit dem falschen Partner. Anschließend sollten die Testpersonen sich mit gleichaltrigen Menschen vergleichen, denen ein ähnlich schwerwiegender Fehler unterlaufen war. Dabei erwies sich bei jungen wie bei älteren ProbandInnen der Vergleich mit schlimmeren Fällen als besonders geeignete Strategie, das unfruchtbare Nachtrauern in den Griff zu kriegen. Wer hingegen immer nur nach glücklicheren Zeitgenossen schielt, fühlt sich noch mieser.

Unterläuft euch also eine solch fatale Fehlentscheidung, dann guckt nicht auf die glücklichen Menschen um euch herum, sondern auf die, die es noch viel schlimmer getroffen hat. Das relativiert dann das eigene Elend ;-)).

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Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung, - Stand: 3. März 2011