White Maze

Autorin: June Perry

Die 16-jährige Vivian Tallert hat bisher ein sorgenfreies und entspanntes Leben geführt. Sie lebt zusammen mit ihrer Mutter Sofia Tallert in der Nähe von Los Angeles. Vivians Mutter ist eine sehr bekannte und erfolgreiche Game-Entwicklerin und kurz davor, ihr neues Computerspiel „White Maze“ zu veröffentlichen, welches mit ultra modernen Lucent-Kontaktlinsen (oder auch AR-Linsen, Augmented Reality für erweiterte Realität) gespielt wird. Mit diesen Linsen erlebt man eine virtuelle Computerwelt mit allen Sinnen. Eine bahnbrechende Erfindung, der alle schon ganz geduldig entgegen fiebern.
So auch Vivian. Sie sollte eine der Ersten sein, die die neuen Lucent–Linsen ausprobiert. Doch ehe es dazu kommt, zerstört ihre Mutter die Linsen. Aber warum nur? Was ist mit ihrer Mutter plötzlich passiert? Kurz darauf ist Sofia Tallert tot. Sie ist an Herzversagen gestorben. Aber Vivian glaubt nicht daran, sie ist sich sicher: Jemand hat ihre Mutter ermordet! Zusammen mit dem Hacker Tom versucht sie, den Mord an ihrer Mutter Sofia aufzuklären.
Auf der Suche nach Hinweisen stoßen die beiden auf immer grauenvollere Dinge. Und das hat alles mit dem Spiel und den Linsen zu tun. Der Mörder ihrer Mutter hat die Lucent-Linsen schon längst manipuliert und wird dadurch Furchtbares bewirken. Vivian, Tom und ein paar weitere Jugendliche müssen es unbedingt verhindern, dass die Linsen auf den Markt kommen. Doch dafür muss Vivian selbst die Linsen einsetzen. Kann sie ihren Gefühlen überhaupt noch vertrauen, wenn alles, was sie sieht, hört, schmeckt, riecht und fühlt nur unecht ist?

*Meine Meinung*
Das Buch beginnt mit einem Prolog, die Hautprotagonistin Vivian beschreibt sich selbst. Anfangs mochte ich sie nicht wirklich, da sie mir sehr verwöhnt und naiv vor kam. Beim weiteren Lesen wurde sie mir aber immer mehr sympathischer. Vor allem nachdem sie festgestellt hat, dass ihr Leben auch ohne Linsen schön sein kann. Auch die Neben-Charaktere fand ich gut beschrieben. Zum Beispiel Tom und seine Computerfreunde, die sehr hilfsbereit waren. Oder Prepender, der eine sehr wichtige charakterstarke Rolle spielt.

Das Buch beginnt mit dem Satz: „Es gibt kein richtiges Leben im falschen“. Dieser Satz trifft auf dieses Buch voll und ganz zu. Denn man weiß ja nicht wirklich, in welcher Welt man sich gerade befindet: „In der realen oder der nicht realen Welt“. Das Buch wird in kleinen kurzen Kapiteln geschrieben. So bekommt jeder Charakter sein eigenes Leben, und man behält die Übersicht über das Geschehene. Man kann fast sagen, dass das Buch trotz der Kapitel in zwei Teile gegliedert ist. Der erste Teil erzählt, wie sich die Gruppe Jugendlicher mit Vivian auf die Suche nach dem Mörder ihrer Mutter macht. Und der zweiten Teil beginnt damit, dass sich Vivian die Lucent-Linsen einsetzt und in die visuelle Welt eintaucht. Und ab da trifft der Satz zu: „Du bist längst mittendrin“ - aber leider nicht im ganzen Buch.

Ich fand das Buch sehr anspruchsvoll und es regte mich zum Nachdenken, Grübeln und Staunen an. Es gibt keine Smartphones mehr und die Menschen kommunizieren nur noch über Datenlinsen. Auch die sogenannten AR-Brillen mit denen man online sein konnte, sind dort bereits aus der Mode. Da ich selbst von all diesen Computerbegriffen wie Hacken, Cracks etc. keine Ahnung hatte, hab ich durch dieses Buch so einiges gelernt.
Wenn man sich vorstellt, dass diese Zukunftsvision irgendwann in ferner Zukunft wahr werden kann, dann kommt Neues und Beängstigendes auf uns zu. Wenn alle nur noch mit Linsen umher laufen und nicht mehr persönlich mit einander kommunizieren, fände ich das doch schade. Oder wie denkt ihr darüber? 

Ich möchte jedem das Buch empfehlen: Lest und staunt selbst, was alles in einer visuellen Welt passieren kann oder auch nicht. Ich hoffe, dass euch das Buch auch zum Nachdenken anregt. Aber Vorsicht: “Verliert euch nicht“.
Das offene Ende fand ich persönlich nicht schön, weil man nicht weiß, ist das jetzt das Ende der Handlung, oder gibt es eine Fortsetzung? Das Cover des Buches hat mich sehr neugierig auf das Buch gemacht. Erst der milchig weiße Umschlag und dann darunter der bunte Einband - einfach toll.

*Erschienen bei Arena*

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Autorin / Autor: sunlina - Stand: 23. Oktober 2018