Weniger Fleisch, mehr Gemüse!

Studie zu Schulessen: Nicht ausgewogen genug

Stundenlang warm gehaltener "Ätzspinat" und jede Menge Fleisch. Gesunde, ausgewogene Ernährung sieht anders aus. Das aber ist Alltag in vielen deutschen Schulkantinen, wie eine aktuelle Studie der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft herausgefunden hat. Die WissenschaftlerInnen hatten bundesweit Schulleitungen und Schulträger sowie Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Schulformen befragt. Dabei zeigte sich, dass trotz einiger Fortschritte bei der Verpflegung die Vielfalt des Angebots und die Qualität des Schulessens noch deutlich verbessert werden könnten.

*Qualitätsoffensive für ein gesundes Schulessen*
Mit "Ätzspinat", verkochtem Gemüse und Bratwurst-Overkill soll nun bald Schluss sein, Deutschland möchte künftig gerne "ein Streber" bei der Schulverpflegung werden und soll "bundesweit Bestnoten erzielen", wie Bundesernährungsminister Christian Schmidt forderte. Er startet eine Qualitätsinitiative für die Schulverpflegung, damit "Kinder in der Schule etwas Vernünftiges zu essen bekommen".

Bei der Verpflegung müssten Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung eingehalten werden, das heißt: Jeden Tag Gemüse, Salat oder Rohkost und Trink- oder Mineralwasser. Dazu mindestens zweimal die Woche Obst und Milchprodukte, Fleisch maximal zweimal, Seefisch mindestens einmal in der Woche. Auch wenn dieser Standard den meisten befragten Schulleitungen bekannt war, wird er bei weitem nicht überall umgesetzt.

Auch die SchülerInnen hatten sich in den Befragungen nicht durchweg begeistert von ihrer Verpflegung gezeigt. Auch wenn sich in den letzten Jahren schon einiges getan hat (Salatbuffets, größere Auswahl, kostenlose Getränke), gibt es durchaus auch Kritik. Die im Rahmen der Studie 12.000 befragten Schülerinnen und Schüler gaben dem Schulessen inkl. Räumlichkeiten und Drumherum die Durchschnittsnote 2,5 im Grundschul -  und 2,6 im Sekundarbereich. Eigentlich keine katastrophale Durchschnittsnote, dennoch wurden viele Wünsche geäußert: mehr Sauberkeit und Hygiene, eine andere Raumgestaltung und persönliche Speiseplanwünsche.

Der Minister fordert nun eine bessere Qualifizierung aller Personen, die mit der Schulverpflegung zu tun hätten. Er forderte neben Qualitätsstandards auch eine Art Ernährungs-TÜV für Anbieter von Schulessen. Außerdem sollten die Schülerinnen und Schüler, also diejenigen, die das Essen täglich zu sich nehmen, stärker mitreden dürfen: was auf die Teller kommt und wie es präsentiert wird. Ein Schülerwettbewerb für erstklassiges Schulessen, bei dem gute Ideen und Beispiele prämiert werden, ist darum auch Bestandteil der Qualitätsoffensive.

Bis das Programm greift und ihr knackigen Salat, originelle, schmackhafte und gesunde Gerichte in angenehmer Atmosphäre serviert bekommt, dürfte aber noch der ein oder andere Ätzspinat über die Theke gehen.

Wie sieht eure Schulverpflegung aus?

Quelle:

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Autorin / Autor: Redaktion  / HAW - Stand: 26. November 2014