Von der Wahrscheinlichkeit, dass es dich nicht gibt

Autorin: Francesca Zappia

Der Jugendroman „Von der Wahrscheinlichkeit, dass es dich nicht gibt“ behandelt den Alltag von Alex, einem Mädchen, das an Schizophrenie leidet und ihre Krankheit an ihrer neuen Schule zu verbergen versucht. Sie ist nicht in der Lage, zwischen Realität und ihren Illusionen zu unterscheiden. An ihrer neuen Schule findet sie endlich Freunde, allen voran Tucker und Miles, den sie aus einer verdrängten Erinnerung als kleines Mädchen wiedererkennt und in den sie sich verliebt. Schließlich ist sie im Begriff, mit ihren Freunden einen Skandal an ihrer Schule aufzudecken.

Das Interessanteste an der Geschichte bleibt Alex´ Krankheit. Der Autorin gelingt es, einem die schwerwiegenden Folgen der Schizophrenie näherzubringen, sich in Alex hineinzuversetzen und sie glaubwürdig darzustellen. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive erzählt, sodass die Leser_innen zum Teil selbst nachdenken müssen, was nun Realität ist und was nicht. Das Buch liest sich größtenteils flüssig, der Sprachstil ist leicht ironisch gehalten, was die Protagonistin des Buches recht sympathisch macht.

Dadurch, dass Alex scheinbar Gesehenes und Erlebtes falsch interpretiert und als wahr empfindet, ergeben sich interessante Auflösungen und Wendungen in der Geschichte. Allerdings finden sich hier auch einige kleinere und größere Logiklücken im Plot, sowie vielfach unrealistische Begebenheiten. Zudem bleiben viele Charaktere recht blass, und mehrere sich interessant entwickelnde Handlungsstränge werden nicht weiter ausgeführt und bleiben mehr oder weniger offen, was etwas schade ist.
Ein weiterer kleiner Kritikpunkt: die ständigen Anspielungen auf den Nationalsozialismus, vielfach als Beleidigung verwendet, wirken auf mich deplatziert.

Fazit: Ein Buch, das man verschlingt und das einen nach dem offenen, überraschenden Ende nachdenklich zurücklässt, aber nicht unbedingt ein Meisterwerk.

*Erschienen bei dtv*

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Autorin / Autor: Margherita - Stand: 18. Mai 2018