Verdammt wenig Leben

Autoren: Ana Alonso, Javier Pelegrin
Übersetzt von Ilse Layer
ab 14 Jahren

Buchcover

*Der Inhalt:*
Jason ist auf dem besten Wege ein Star zu werden. Er hat klein angefangen, doch jetzt lieben ihn die Produzenten und was noch wichtiger ist: die Zuschauer. Minerva, seine Drehbuchautorin, schreibt ihm die besten Dialoge und Texte, die er sich nur wünschen kann und Jason ist stolz auf das, was er erreicht hat. Problematischerweise verschwindet Minerva plötzlich und er muss in den Live-Übertragungen mehr als einmal improvisieren. Darin ist er nicht schlecht, aber er hasst das. Dann bekommt er urplötzlich verschlüsselte Bilder und Anweisungen von Minerva, die ihn auf eine tödliche Fährte in einigen Reality-Shows führen. Nicht alle Todesfälle in den Shows sind Unfälle. Vieles ist inszeniert und genauso gewollt. Jason muss eine Entscheidung fällen und zwar schnell, denn sein Leben hängt an einem seidenen Faden.

„Verdammt wenig Leben“ von dem Autorenduo Ana Alonso und Javier Pelegrin zeichnet ein Bild der gewollten Überwachung und beinahe ununterbrochenen Transparenz einiger Darsteller, die von einem Millionenpublikum über den Fernseher verfolgt werden.
Das Besondere an diesem Werk sind einige Zeichnungen, die teilweise comicartig in die Handlung integriert sind, manchmal jedoch ziemlich unzusammenhängende Momentaufnahmen zeigen. Daher kann ich nicht mit allen Zeichnungen etwas anfangen und hatte oft Probleme, einige überhaupt zu erkennen und mit der Geschichte in Verbindung zu bringen. Der Protagonist Jason wird bildlich öfters schemenhaft umrissen und widerspricht extrem meinen Vorstellungen dieses Charakters, weshalb ich einige Zeichnungen als sehr störend empfinde. Nicht zuletzt driftet der Schreibstil durch die Bebilderung oft in eine Graphic-Novel-Manier ab, von der ich einfach kein Fan bin und die verhinderte, dass ich mich so richtig in „Verdammt wenig Leben“ einfinden konnte.

Ana Alonso und Javier Pelegrin benutzen einen schlichten Schreibstil, wodurch Jason ziemlich naiv wirkt, was sich in einigen Momenten auch bewahrheitet. Als Leserin bin ich ziemlich schnell vorangeschritten und habe die Tiefe dieses Buches vermisst. Die Gedanken und Verknüpfungen rund um  Jason werden gut beleuchtet, doch die Hintergründe zu „seiner Welt“, dem Zeitalter, dem Ort und dergleichen fehlt komplett. So bleiben auch die Hauptfädenzieher permanent im Hintergrund, was nicht schlecht sein muss, aber in meinen Augen „Verdammt wenig Leben“ an Glaubwürdigkeit verlieren lässt.

*Mein endgültiges Urteil:*
Zeichnungen und Inhalt ließen sich nicht immer vereinen, so dass dieses Werk viel an Wert verlor. Auch in der Umsetzung blieb mir das Autorenduo zu oberflächlich. Die Idee, die diesem Buch zugrunde liegt, ist generell spannend und in einigen Momenten auch richtig gut umgesetzt worden. Diese Momente waren leider recht spärlich gesät. Deshalb erhält „Verdammt wenig Leben“ von mir 3 von 5 Sternen und die Empfehlung, einmal in das Buch hineinzublättern und sich dann zu überlegen, ob es einen direkt anspricht oder nicht.

*Erschienen bei: Baumhaus*

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Autorin / Autor: charlielou - Stand: 29. Oktober 2012