Trust in Love

Autorin: Sarah Alderson

Ohne Zweifel: dieses Buch ist ein Jugendbuch für Leser ab 14 Jahren, was man unschwer an dem pinkfarbenen und kitschig gestalteten Cover erkennen kann. Dieses verrät uns schon mal, dass viele romantische Szenen auf uns warten werden, was ein Satz in Englisch auf dem Cover unterstreicht: „The slower the KISS the faster the HEARTBEAT (Je langsamer der Kuss, desto schneller der Herzschlag)“. Sarah Alderson ist eine amerikanische Schriftstellerin, deswegen mussten die Kapitel ins Deutsche übersetzt werden.
Das Jugendbuch handelt von einer dieser typischen „Badboy trifft Goodgirl-Geschichten“, die jeder kennt und vielleicht auch vergöttert. Alles beginnt mit Olivia, einem wohlhabenden Mädchen in New York. Diese wird leider Zeugin eines Mordes und wird schließlich mitten in der Nacht in einem Polizeirevier verhört. Dort trifft sie auf den Kriminellen Jay, der mit Handschellen an den Stuhl gefesselt wird. Plötzlich wird das Revier von einem Unbekannten überfallen, der mit einer Pistole wild um sich schießt. Angsterfüllt bleibt Olivia nichts anderes übrig, als mit Jay die Flucht zu ergreifen und sich vor dem Angreifer in Sicherheit zu bringen. Die Flucht wird allerdings durch unbekannte Verfolger erschwert, die hinter ihr her sind. Olivia und Jay begeben sich auf ein gefährliches Versteckspiel und wissen nicht, wie die Karten gelegt wurden. Ihre Vergangenheit und Geheimnisse kommen ans Tageslicht. Was für eine Rolle spielt ihr Vater bei der ganzen Geschichte? Kann Olivia Jay vertrauen, oder wird sie von ihren Gefühlen geblendet?

Das Buch selbst wird als ein „atemloser und prickelnder Thriller“ beschrieben, was zusätzlich zu der Romantik der eigentlichen Geschichte noch spannende Momente beschert. Ich denke, für ein Jugendbuch war es genügend Nervenkitzel, aber für mich leider nicht ausreichend. Man hätte die spannendenden Szenen mehr ausführen oder den Leser auf einen Irrweg leiten können, damit das Ende der Szene nicht vorhersehbar wurde. Denn mir war nach einer gewissen Zeit klar, dass dem Hauptcharakter Olivia und auch Jay nichts Schlimmes passieren würde, denn ohne ihr Überleben würde es zwischen beiden keine Lovestory geben. Ich hätte tatsächlich mehr Action und Gefahr erwartet, einfach um den Leser weiter an der Angel zu haben, denn leider war ich nur von den ersten paar Kapiteln gefesselt. Man wurde sofort mitten in das eigentliche Geschehen hinein katapultiert und konnte sich sofort mit Olivias Leben, Gefühlen und Gedanken auseinander setzen, ohne dass man vollste Klarheit über die ganze Situation besaß. Viele Fragen sind in meinem Kopf herumgeschwirrt und haben mich verleitet, immer mehr zu lesen. Zum Beispiel habe ich mir die Frage gestellt: Wer ist Felix? Was ist passiert? Warum wird das Polizeirevier überfallen? Warum ist sie ganz alleine in New York, wo ist ihre Familie? Warum wird Olivia verfolgt? Zum Glück hat es viele Kapitel gedauert, bis die Geheimnisse um Felix gelüftet wurden. Dabei wird der Leser nur mit kleinen Fetzen gefüttert, damit wir uns ein eigenes Bild und unsere eigenen Vorstellungen mit den Informationen aus dem Buch verarbeiten können.

Aber irgendwann ab der Hälfte des Buches habe ich den Reiz verloren, weiter zu lesen und jedes Kapital wurde zu einer regelrechten Qual, weil ich tatsächlich mehr von ihm erwartet habe und leicht enttäuscht war. Meiner Meinung nach hat die Spannung gefehlt, und auch der romantische Teil war für mich zu wenig ausgeführt. Die romantischen Szenen sind für ein Jugendbuch ausreichend ausformuliert, nur ich hätte mir ein paar mehr Anzeichen ihrer Gefühle für einander gewünscht, das man merkt, dass zwischen beiden die Funken fliegen und man als Leser mit einem kleinen Grinsen weiter lesen muss.
Außerdem hat mir gefallen, dass der Hauptcharakter als eine Art Feministin dargestellt wird. Diese ist taff und stark. Sie kann alleine auf sich aufpassen und sich auch zur Wehr setzen. Olivia ist eine Person, von der man viel lernen und die auch als Vorbild fungieren kann, obwohl sie dann nur noch weiter in unseren Köpfen existiert.

„Trust in Love“ ist perfekt für junge Leserinnen und Leser geeignet, die auf Kitsch und Romantik stehen und eher Action und Spannung verneinen. Das Buch lässt von der ersten Liebe träumen, die man als Jugendlicher auch selbst verspüren möchte.
Am Ende kann ich sagen, dass das Buch definitiv Potential hat und empfehlenswert zum Lesen ist, auch wenn es mir persönlich nicht 100% gefallen hat.
Ich hoffe ihr gebt dem Buch eine Chance und überzeugt euch selbst von den Szenen.
Viel Spaß beim Lesen!!

*Erschienen bei Ravensburger*

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Autorin / Autor: Laura - Stand: 28. August 2018