Traumjobs mit Respekt

Millenial-Arbeitnehmer_innen wünschen sich inzwischen viel eher Sinnhaftigkeit und respektvolle Kommunikation am Arbeitsplatz als trendige Vergünstigungen

Millennials, also der Generation, die um das Jahr 2000 herum geboren wurde, wird oft nachgesagt, dass sie die "Job-Hopping-Generation" sei und ihre Arbeitsplätze nach dem bestmöglichen "Funfaktor" aussuchen würde. Doch Happy Hours und andere hippe Freizeitangebote sind inzwischen eher out. Forscher_innen an der University of Missouri und der Kansas State University haben herausgefunden, dass die jungen Arbeitnehmer_innen von heute - im Alter von 21 bis 34 Jahren - inzwischen viel mehr Wert auf eine respektvolle Kommunikation am Arbeitsplatz legen als auf trendige Arbeitsvergünstigungen.

"Millennials wurden als 'anspruchsvolle Generation' bezeichnet, weil ihre oft geäußerten Interessen damit begannen, am Arbeitsplatz Spaß haben zu wollen, aber die heutigen jungen Arbeitnehmer_innen haben viel eher Interesse an wertvoller Arbeit und suchen nach einem Sinn in ihren täglichen Aufgaben", sagte Danielle LaGree von der Kansas State University.

Das Forscherteam befragte mehr als 1.000 Vollzeitbeschäftigte im Alter von 21 bis 34 Jahren aus 18 verschiedenen Berufsbereichen, darunter auch die Dienstleistungsbranche. Die Studienteilnehmer_innen sollten auf einer Skala von 1 bis 5 bewerten, wie jeder der folgenden Aspekte der Arbeitsplatzkultur für ihren derzeitigen Arbeitsplatz repräsentativ war: respektvoller Umgang, Eigenverantwortlichkeit, berufliche Belastbarkeit, Arbeitszufriedenheit, Mitarbeiterbindung und -loyalität sowie Engagement.

Einen Schlüssel dafür, wie eine solche Unternehmenskultur gefördert werden könne, sehen die Forschenden in der Rolle von Führungskräften und Manager_innen, da sie vor allem für die Kommunikation zuständig sind. "Wie unsere Studie zeigt, hilft die aktive Anerkennung von Mitarbeiter_innen für ihre wertvolle Arbeit ihnen dabei, sich nach Krisen zu erholen, bessere Leistungen in ihren Jobs zu erbringen und sich langfristig stärker für ihre Organisationen zu engagieren", sagte LaGree. "Ich denke, das ist heute besonders relevant, auch wenn diese Studie vor der Coronavirus-Pandemie durchgeführt wurde."

Margaret Duffy, Geschäftsführerin des Novak Leadership Institute und Professorin für strategische Kommunikation an der Missouri School of Journalism, glaubt, dass Betriebe, die sich nicht um eine respektvolle Kommunikation am Arbeitsplatz bemühen, auf lange Sicht riskieren, jüngere Mitarbeiter_innen zu verlieren.

"Es besteht ein großes Risiko für Arbeitgeber, wenn sie ihren Mitarbeitern nicht dabei helfen, ein Gefühl für Sinn und Zweck ihrer Arbeit zu entwickeln und dafür zu sorgen, dass sie sich am Arbeitsplatz wohlfühlen", ergänzt die Wissenschaftlerin. "Es macht vielleicht nicht jeden Tag Freude, zur Arbeit zu kommen, aber es hilft, wenn die Arbeit etwas ist, bei der ich mich erfüllt fühle, bei der ich mich als Mensch respektiert fühle und - was am wichtigsten ist - bei der ich das Gefühl habe, dass ich den Respekt und die Anerkennung, die ich von meinem Chef und meinen Kollegen erhalte, verdient habe."

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Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung