The Way I Used To Be

Autorin: Amber Smith
Übersetzt von Ulrike Brauns

Das Buch "The Way I Used to be" ist ein Buch, das mich seit langem zum ersten Mal absolut und restlos überzeugen konnte. Ich bin immer noch komplett geflasht und kann den zweiten Band kaum erwarten.
Es geht kurz gesagt um das "Danach", wenn man das so sagen kann, aber eigentlich würde ich das anders formulieren. "Danach" ist der Lebensabschnitt Edens nach der Vergewaltigung, den der beste Freund ihres Bruders an ihr ausgeübt hat. Und wenig überraschend hat das eine große Auswirkung auf ihr späteres Leben, vor allem wenn man beachtet, dass Kevin nicht dafür bestraft wurde. Denn Eden behält das als Geheimnis für sich ...

Das Buch war, ohne es schön zu reden, wie ein Schlag ins Gesicht. Ich war nie eine Person, die Vergewaltigung oder Belästigung auf die leichte Schulter genommen hat, aber dieses Buch hat mir noch mal ganz genau vor Augen geführt, wie schrecklich und grausam das tatsächlich ist. Ich hatte, bevor ich das Buch gelesen habe, eine Rezension darüber gelesen, dass man während des Lesens die Luft anhält und erst am Ende wieder frei atmen kann. Erst mal habe ich dieser Aussage nicht viel Glauben schenken können, aber es war wirklich wortwörtlich auch bei mir so. Vom ersten Satz an habe ich die Luft angehalten und konnte einfach nicht weiteratmen. Es war so, als hätte ich mit Eden die Luft angehalten und darauf gewartet, dass sie endlich jemanden erzählt, was ihr angetan wurde, und sich so Hilfe holen kann. Ich konnte erst wieder aufatmen, als Eden das auch konnte. Dass eine Autorin das schafft, nämlich den Leuten einfach das Atmen wegzunehmen, das ist sehr lobenswert.

Das Ende war kein klischeehaftes Happy End, wo alle glücklich und zufrieden sind und Kevin seine verdiente Strafe bekommen hat, sondern ein Hauch von Hoffnung. Und ich finde, das war viel besser als ein Happy End und viel happier als ein Happy End, denn es zeigt den Leser:innen, dass Kevin Eden eben doch nicht alles genommen hat. Er hat ihr die Unschuld genommen. Er hat ihr ihr Leben weggenommen. Er hat ihr die "wahre Eden" genommen. Aber die Hoffnung, die konnte er nicht an sich reißen und so hat Eden all das, wovon sie dachte, es wäre weg gewesen, am Ende wiederbekommen. Das hat mir Tränen in die Augen getrieben.

Der Schreibstil war zwar flüssig, aber da das Buch an sich ziemlich belastend war, konnte ich es nur mit Pausen lesen. Und wie gesagt, das Buch ging mir unter die Haut. Das Cover war sowieso das erste, was mich begeistert hat. Selbst wenn das Buch grottenschlecht gewesen wäre, das Cover wäre ein unglaublicher Pluspunkt gewesen. Vor allem nachdem man das Buch gelesen und herausgefunden hat, was für eine Bedeutung diese Blume hat, gehörte dieses Cover absolut zu meinen Lieblingscovern.

Eden ist etwas eine schwierige Person und ich konnte sie nicht wirklich einschätzen, aber ich habe mir immer das Beste für sie gewünscht und irgendwie mochte ich sie. Ich konnte sie richtig gut leiden. Auch die anderen Charaktere sind nicht flach geblieben, sie waren tiefsinnig und Kevin, den habe ich aus tiefstem Herz gehasst. Wirklich. Ich hätte ihn mit meinen bloßen Händen ermorden können.

Das Einzige, was mich wirklich an diesem Buch gestört hat, waren die Flüche. Es wurde so viel und meiner Meinung nach unnötig geflucht, sodass es mich einfach nur genervt hat. Ja, Eden wollte vielleicht oberflächlich erscheinen. Ja, vielleicht wollte Eden dazu gehören. Ja, vielleicht wollte Eden ein Bad Girl sein, aber die Flüche waren jetzt wirklich nicht notwendig dafür. Ich fand es abstoßend, dass fast jeder Satz von den Figuren mit einem Fluch anfing, aber da das Buch im Allgemeinen großartig ist, ist es nur ein kleiner Kritikpunkt.

"The Way I Used to be" ist ein unglaublich gutes Buch, sodass es sich zu lesen absolut lohnt. Lest dieses Buch!


Erschienen beim Adrian Verlag

Autorin / Autor: Elif - Stand: 20. November 2023