Gute Suppe gegen Kummer

"Comfort food" kann Einsamkeit vertreiben

Onkel Willis Gulasch, Mamas gute Hühnersuppe, die leckeren Pfannekuchen aus der Kindergruppe. Jeder Mensch hat bestimmte Gerichte, die er mit Wärme, Zuneigung, Familie und Nähe verbindet. Das sind häufig nicht unbedingt gesunde, kalorienarme Gerichte, sondern meist deftige Hausmannskost und "Traditionsgerichte". So schlecht die auch für unsere Aterien sein mögen, unserer Seele tun sie gut. Das meinen zumindest WissenschaftlerInnen der University of Buffalo, die untersucht haben, welche Dinge und Tätigkeiten das Zeug haben, Gefühle von Einsamkeit und Kummer zu verscheuchen. Manche Menschen entspannen sich am besten beim Gucken ihrer Lieblingssendung, andere bilden eine virtuelle Beziehung zu angehimmelten Stars, andere betrachten Fotos ihrer Liebsten, um schmerzliche Gefühle zu vertreiben. Jordan Troisi und Shira Gabriel wollten nun herausfinden, ob auch sogenanntes "comfort food" einen solchen positiven Effekt auf die Gemütslage hat.

Sie ließen Testpersonen einen Text über einen Konflikt mit einer nahestehenden Person schreiben. Sie wollten damit ein gewisses Gefühl von Einsmakeit erzeugen. Eine zweite Gruppe bekam eine neutrale Schreibaufgabe. Anschließend sollten die Studienteilnehmer entweder über den Verzehr von "comfort food" - also "gemütlichem", bekanntem, altbewährten Essen, das wir mit uns nahestehenden Menschen verbinden - schreiben oder aber über den Verzehr von neuen Gerichten. Außerdem wurde der Einsamkeitslevel der ProbandInnen erfasst.

Die ForscherInnen fanden heraus, dass der Gedanke an einen Konflikt mit einer nahestehenden Person Einsamkeitgefühle erzeugt, diese sich aber mit dem Gedanken an ein bewährtes Gericht vertreiben lässt - zumindest wenn die Testpersonen grundätzlich verlässliche Beziehungen zu anderen Menschen hatten. Die Testpersonen, die über den Verzehr von "comfort food" geschrieben hatten, berichteten in ihren Texten dementsprechend häufig von Mahlzeiten im Kreise von Freunden und der Familie und die Erinnerung an dieses Zusammengehörigkeitsgefühl ließ die Einsamkeitsgefühle offenbar abklingen. 

In einem weiteren Experiment konnten die ForscherInnen zeigen, dass Testpersonen, für die Hühnersuppe ein solch positiv verknüpftes Gericht ist, auch im Labor beim Verzehr von Hühnersuppe mehr über Beziehungen zu anderen Menschen nachdachten.
Offenbar können solche Mahlzeiten also die beste Medizin gegen Einsamkeit sein und wenn ihr euch mal so richtig mies fühlt, dann lasst euch einfach mal leckere Kohlrouladen von Oma kochen und es geht euch schon viel besser ;-).

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Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung - Stand: 22. März 2011