Sturmtochter. Für immer verboten

Autorin: Bianca Iosivoni:
Interpretin: Madiha Kelling Bergner

Ava ist die taffe und sehr kämpferische Hauptfigur dieses (Hör-)Buches. Seit sie klein ist, jagt sie auf der schottischen Isle of Skye Elementare jene Wesen, die ihre Mutter bei einem Schiffsunglück umgebracht haben. Auch Ava wäre bei diesem Unglück fast ums Leben gekommen und hat nur dank eines Jungen, der sie aus dem Wasser zog, überlebt. In der Gegenwart kämpft sie zusammen mit Lance, dessen Spitzname ‘Lancelot‘ mir immer wieder ein Lächeln aufs Gesicht zaubert, gegen diese Elementare, die verschiedene Elemente beherrschen können.

Doch als sie ihren Retter aus Kindertagen wiedertrifft, entdeckt Ava, dass sie selbst magische Kräfte besitzt und Wasser beherrschen kann. Damit ist sie die letzte Magierin ihres Clans, der mit vier anderen Clans (Erde, Luft, Feuer und Energie) um die Vorherrschaft in Schottland ringt.
Damit nicht genug: ihre beste Freundin aus Kindertagen und ihr Mitstreiter Lance stellen sie ebenfalls als Clanmitglieder heraus, die die Elemente Luft und Energie kontrollieren können.
Das größte Problem an Avas neuen Kräften ist, dass diese über ihre Gefühle gesteuert werden und sie gerade diese nicht unter Kontrolle hat. Deshalb droht sie wie viele andere vor ihr, selbst zum Elementar zu werden. Sie steht also vor der schweren Aufgabe, ihre Heimat vor Monstern zu beschützen, gleichzeitig aber auch irgendwie zu verhindern, zum Elementar zu werden.

Das Buch selbst beginnt direkt mit einer gelungenen Kampfszene, wie es einige im Verlauf der Handlung geben wird. Damit ist schon mal klar, dass es sich nicht, wie Titel oder Cover vielleicht vermuten lassen, um eine klassische Liebesgeschichte handelt. Viel mehr fehlt von der Romanze erst einmal jede Spur, was mir wirklich gut gefallen hat, da man so mit Handlung und Charakteren warm werden konnte.
Zu Beginn lernt man Ava als starke und selbstständige Persönlichkeit kennen, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, ihre Heimat vor den Elementaren zu beschützen.
Als sie nun selbst Kräfte bekommt, ist ihre Verwirrung und Verzweiflung nachvollziehbar, vor allem, als sie erfährt, dass alle um sie herum von ihrer wahren Herkunft wussten. Der innere Zwiespalt, in dem sich Ava nun befindet, ist von der Autorin interessant dargestellt und lässt die Handlung nochmal interessanter werden.
Auch die anderen Charaktere gefallen mir eigentlich gut, besonders Brie und Reed, den „Retter“ aus Kindheitstagen. Beide sind individuelle, liebevoll gestaltete Charaktere, die eigene Ansichten und Überzeugungen haben und von denen man sich fragt, welche Rolle sie im Verlauf der Handlung noch spielen werden. Besonders gut haben mir hier auch die Interaktionen mit Ava gefallen. Überhaupt versteht es die Autorin, glaubhafte und oftmals auch lustige Dialoge zu schreiben.

Mehr stört da Lance, den ich eigentlich am Anfang sehr mochte und auch den lustigen Schlagabtausch, den er sich oft mit Ava liefert, fand ich lustig und irgendwie süß. Sobald jedoch die Haupthandlung beginnt, wird Lance grüblerisch, ist ständig schlecht gelaunt und hält sich aus allem raus. Gut, seine Familie ist wohl seit Generationen mit Avas verfeindet, aber so wirklich einleuchten will das nicht. Weder wird der Grund für diese Feindschaft schlüssig geklärt, noch scheint sie sein Verhalten zu rechtfertigen. Zudem weiß man als Leser viel zu wenig über Lance, um seine Beweggründe nachvollziehen zu können. Reed und Juliana etwa haben ab und an eigene Kapitel und Brie ist als beste Freundin von Ava schnell ein offenes Buch.
Aus genau diesem Grund ist die Liebensgeschichte, die sich etwa ab Hälfte des Buches langsam entwickelt, recht zäh und auch nervig. Ava und Lance streiten sich die meiste Zeit, aber immer über die gleichen Themen und ohne zu einem Ergebnis zu kommen. Ein bisschen wirkt das wie „Täglich grüßt das Murmeltier“.

Die Autorin hat eigentlich einen guten Schreibstil, flüssig und sehr bildlich, aber bei einem Punkt musste ich innerlich dann doch zusammenzucken. „Elementeclans“, wie die fünf Clans im Buch immer und immer wieder genannt werden, klingt irgendwie sehr hölzern.

Da ich nicht das Buch sondern das Hörbuch rezensiere, muss noch gesagt werden, dass die Geschichte wirklich sehr schön und ausdrucksstark gelesen wird und sehr angenehm zu hören ist.

*Erschienen bei Jumbo Verlag*

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    Autorin / Autor: imber - Stand: 11. März 2019