Smaragdgrün

Kinostart: 7. Juli 2016

Das Finale der Edelsteintrilogie

Basierend auf den gleichnamigen Romanen von Kerstin Gier kam 2013 der erste Teil der Edelsteintrilogie Rubinrot in die deutschen Kinos. Nach der Fortsetzung Saphirblau 2014 feiert nun der letzte Teil Smaragdgrün Premiere. Wie auch in den Filmen zuvor führen wieder Felix Fuchssteiner und Katharina Schöde Regie.

Das Finale knüpft nahtlos an das Ende des zweiten Teils (Saphirblau) an, als Gwendolyn (Maria Ehrich) den Chronographen (eine Maschine, mit der man durch die Zeit reisen kann) klaut und Gideon (Jannis Niewöhner) ihr gesteht, dass seine Liebe zu ihr nur gespielt war.
Die junge Frau ist also am Boden zerstört und zweifelt zudem an den Plänen ihres Auftragsgebers, dem Grafen von St. Germain.
Es beginnen wilde Verfolgungsjagden, und eine Flucht in die Vergangenheit, wo sich Gwen und Gideon gegenseitig und auch der Verschwörung immer näher kommt. Auch die Cousine Charlotte (Laura Berlin) spielt eine entscheidende Rolle, aber kann ihr Gwendolyn wirklich trauen?

Während Rubinrot und Saphirblau (die vorherigen Teile) eher in das Genre der romantischen Komödie passen, ist der finale Teil deutlich Action-orientierter. Das zeigt sich auch durch eine dynamischere Kameraführung, die ich persönlich sehr gelungen finde und deutlich besser als noch im ersten Teil.

Es ist immer eine besondere Herausforderung, ein Buch zu verfilmen, denn die Handlung ist schon bekannt, und jeder Leser hat seine eigene Vorstellung der Geschehnisse. Zudem können nicht alle Details und Nebenhandlungen übernommen werden. Im Großen und Ganzen ist das Drehbuch zu Beginn ganz gut umgesetzt. Zum Ende hingegen weicht der Film sehr von der Originalgeschichte ab, was mir nicht so gut gefällt. Auch die Darstellung des großen Finales finde ich nicht hundert Prozent gelungen. Man versucht, sehr viel Action und Spannung zu erzeugen, was nicht so gut gelingt. Besonders die Kampfszenen sind meiner Meinung nach nicht überragend dargestellt und animiert.

Im Gegensatz zu den ersten beiden Teilen wurde für den dritten Film die Besetzung deutlich verkleinert, um sich auf die Hautcharaktere zu fokusieren. Leider fehlt es besonders zwischen Gwen und Gideon an Emotionen und der bekannte Funke wollte einfach nicht überspringen. Die Dialoge wirken etwas uninspiriert, obwohl die Buchvorlage so viel Potential hat und die Schauspieler hätten mehr Gefühle in ihr Charaktere stecken können. Katharina Thalbach, die wieder die Rolle der Großtante Maddy einnimmt, bringt allerdings einen guten Humor in die Geschichte und ist eine meiner Lieblingsnebenrollen.

Besonders gelungen finde ich die Kulisse in Schottland, wo ein Teil des Films gedreht wurde. Der Ort bietet einen reizvollen Kontrast zur Stadtkulisse von London, wo der Großteil der Handlung spielt.
Generell spielt Smaragdgrün mit vielen Gegensätzen: Stadt & Land, Vergangenheit & Gegenwart, Leben & Tod, aber auch der alte Graf von St. Germain als Gegenspieler der jungen Gwendolyn Shepherd.

Vor allem für alle Fans der vorherigen Teile Rubinrot und Saphirblau ist der letzte Teil natürlich ein absolutes Muss.
Ihr solltet aber nicht vor dem Abspann den Kinosaal verlassen, denn dieser bietet noch ein kleines „best of“ der gesamten Reihe und ist meiner Ansicht nach echt gelungen.
Und auch wer bisher nur die Bücher kennt, wird keine Probleme haben, in die Handlung zu finden. Man sollte den Film dennoch nicht mit den Büchern vergleichen, sondern sich auf die etwas abgewandelte Geschichte einlassen, um nicht enttäuscht zu werden.

Wem die Geschichte völlig fremd ist, wird hingegen eher Probleme haben, die Handlung nachvollziehen zu können, denn meiner Meinung nach funktioniert der Film nicht alleine.

*Regie und Besetzung*
Regie: Felix Fuchssteiner und Katharina Schöde
Mit Maria Ehrich, Jannis Niewöhner, Peter Simonischek, Josefine Preuß,
Kostja Ullmann, Laura Berlin, Florian Bartholomäi, Johannes von Matuschka,
Katharina Thalbach, Johannes Silberschneider, Lion Wasczyk, Jennifer Lotsi,
Rolf Kanies, Emilia Schüle, Butz Buse, Justine del Corte, Timur Isik, Chris Tall
sowie Rufus Beck als Stimme von Xemerius

Nach Motiven des Romans "Smaragdgrün - Liebe geht durch alle Zeiten"
von Kerstin Gier

Kinostart: 7. Juli 2016 im Concorde Filmverleih

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Autorin / Autor: Laura - Stand: 15. Juni 2016