Scherbenhelden

Autor: Johannes Herwig

*Inhalt*
In dem Buch „Scherbenhelden“ geht es um das Leben des fünfzehnjährigen Ninos, der mit seinem Vater in Leipzig lebt. Ninos Mutter hat die beiden vor dem Mauerfall sitzen lassen und der fehlende Grund für dieses Verschwinden ist nur ein Problem von Nino: Nachdem er mit seinem Kumpel Max ein Videospiel gestohlen hat, helfen ihnen eine Gruppe Punks vor dem Ladendetektiv zu entkommen. Während Max sich danach wieder von der Gruppe entfernt, bleibt Nino in diesem neuen Freundeskreis und passt sich ihnen an. Er lässt sich einen Irokesenschnitt scheiden und lässt sich immer wieder auf neue Raubzüge oder Einbrüche ein, was natürlich nicht ohne Probleme einhergeht, mit denen Nino klarkommen muss…
Auch in der Schule läuft es nicht gut und er trinkt viel zu viel Alkohol. Außerdem fühlt Nino sich zwischen mehreren Mädchen hin und her gerissen. Dazu kommt die damalige Situation in Leipzig, wo sich viele Nazis niedergelassen haben, die hin und wieder die Bewohner bedrohen.

*Persönliche Meinung*
Ich selbst hatte noch nie ein Buch von Johannes Herwig gelesen. Trotzdem finde ich das Buch echt spannend und eine Empfehlung wert. Das Buch ist in 30 Kapitel aufgeteilt, was ich persönlich sehr gut finde, da man so auch mal eine Pause machen kann und nicht wieder einige Seiten zurückspringen muss, damit man den Inhalt noch versteht. Spannend fand ich auch den kurzen Prolog, der erst in einem der letzten Kapitel fortgeführt wird.
Durch die Ich-Perspektive ist es möglich, sich gut in Nino hineinzuversetzen. Die gesamte Geschichte könnte der Wirklichkeit entsprochen haben. Nichts ist übertrieben oder hört sich fiktiv an, was daran liegen könnte, dass der Autor selbst früher ein Punk gewesen ist. Die Geschichte spielt nach dem Mauerfall, daher sind ein paar historische Vorkenntnisse empfehlenswert, aber auch ohne kann man der Geschichte gut folgen.
Außerdem finde ich es gut, dass häufig zwischen Ninos „normalen“ Leben und dem Gangleben hin und her gewechselt wird, sodass man mehr Abwechslung hat. Schade fand ich, dass keine wirkliche Spannungskurve aufgebaut wird. Es gab immer einige spannende Stellen, aber zwischendurch wurde es manchmal etwas eintönig. Ich muss ehrlich sagen, dass der Prolog für mich das Spannendste war. Dadurch wurde man aber natürlich auch an das Buch gefesselt, weil man erfahren will, wie es weitergeht. Das Ende der Geschichte lässt einige Fragen offen.

*Fazit*
Ich finde die Aussage des Buches relativ eindeutig: Ich denke, dass der Autor Jugendlichen mithilfe dieses Buches damalige Geschehnisse verdeutlichen will. Er möchte ihnen zeigen, mit welchen Problemen vor allem Gleichaltrige in dieser Zeit zu kämpfen hatte. Ich finde, das Buch ist besonders geeignet für 14- oder 15- Jährige. Insgesamt sollte man ein wenig Interesse an der Geschichte Deutschlands haben, damit es sich auch lohnt dieses Buch zu lesen.

*Erschienen bei Gerstenberg*

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Autorin / Autor: Darline - Stand: 10. August 2020