Roxy - Ein kurzer Rausch, ein langer Schmerz

Autoren: Neal & Jarrod Shusterman
Übersetzt von: Pauline Kurbasik, Kristian Lutze

Clans kennt man eigentlich nur von kriminellen Menschengruppen, aber es gibt auch Drogenclans. Nein, das sind keine Menschen, die Drogen verkaufen, sondern Familien von Substanzen, in denen eine Hierarchie herrscht. Die drei wichtigsten Familien sind Halluzinogene, Schmerzmittel und Aufputschmittel. Und dann gibt es noch einen Typen, der irgendwie nirgends dazu passt, aber immer überall ist: Al (Alkohol). Das Ziel dieser Clans ist ganz einfach: Sich ein Opfer suchen und es in ihren Bann ziehen.
Roxy (Oxycodon) hat sich einen Jungen namens Isaac ausgesucht. Anfangs ist sie ihm nur eine kleine Hilfe, aber irgendwann bemerkt Isaac, dass es gefährlich wird. Kann er den Kampf gegen die Droge gewinnen? Er war schon immer klug und willensstark, da wird er doch mit so einer kleinen Tablette fertig. Oder etwa nicht?

*Meine Meinung*
Neal und Jarrod Shusterman zeigen in diesem Buch, wie die personifizierten Drogen die Menschen in ihren Bann ziehen und was sie mit ihnen machen, wie heimtückisch und mächtig sie sind. Und das, obwohl wir Menschen sie selbst erschaffen. Die Leser lernen die einzelnen Drogen und ihre Eigenschaften kennen, und schnell wird klar, dass nicht alle die gleiche Macht und böse Absichten haben.
Schon zu Beginn des Buches steht das Ende der Geschichte geschrieben und doch ist es nie langweilig, denn man will wissen, wie es zu diesem erschreckenden Ende kommt und die Geschichte von Anfang an verfolgen.

Meiner Meinung nach ist es den beiden Männern perfekt gelungen, eine andere Perspektive auf die Welt der Suchtmittel einzunehmen und daraus eine tolle Erzählung zu bauen. Einerseits wirkt die Geschichte abschreckend und andererseits habe ich jetzt ein anderes Bild von abhängigen Menschen, denn ich habe viel mehr Mitleid, sowohl für die Süchtigen, als auch für die Angehörigen. Ich würde das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen, denn man kann vieles daraus lernen. Außerdem bietet es Gesprächsstoff für Diskussionen, weswegen ich es mir auch als Lektüre in der Schule im Zuge der Drogenprävention vorstellen kann.

*Erschienen bei FISCHER Sauerländer*

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Autorin / Autor: Laura Eimer - Stand: 15. Juni 2022