Das rote Band der Hoffnung

Autorin: Lucy Adlington
Übersetzt von Knut Krüger

(c) Magellan Verlag

Ella lebt bei ihren Großeltern und geht noch zur Schule, als sie nach Auschwitz deportiert wird. Die Tatsache, dass sie dort nur eine Nummer ist und als minderwertiger Mensch betrachtet wird, setzt ihr gerade zu Beginn der Erzählung schwer zu.

Ella wird genauso wie alle anderen Neuankömmlinge in Auschwitz ihres gesamten Besitzes beraubt und zusammen mit den anderen in einer bereits völlig überfüllten Baracke untergebracht. Sie selbst bezeichnet sämtliche Häftlinge im gesamten Konzentrationslager als Zebras, da sie alle in derselben gestreiften Häftlingskleidung rumlaufen müssen.
Um sie herum ist alles grau und Ella hatte noch nie zuvor einen solch grauenhaften Ort gesehen. Das ganze Gelände ist von Zäunen und Stacheldraht umgeben, überall laufen völlig abgemagerte Häftlinge rum, die schwere Arbeit verrichten müssen und dann gibt es noch die rauchenden Schornsteine, von denen aus sich die Asche überall verteilt. Ella beschließt, alles, was in ihrer Macht steht, zu tun, um nicht selbst irgendwann durch so einen Schornstein gehen zu müssen. Kurz nach ihrer Ankunft lernt sie Rose kennen, die dann mit ihr zusammen in der Näherei arbeitet und ihre beste Freundin wird.
Ella ist froh, in der Näherei Arbeit zu haben, da dies bedeutet, dass sie nicht sofort dem Tod entgegenblickt. Zudem ist das Nähen schon zuvor ihr Hobby gewesen. Sie hatte es von ihrer Großmutter gelernt und große Begeisterung daran gefunden.

Ella wird bereits nach kurzer Zeit damit beauftragt, besondere Kleider für die Aufseherinnen und Offiziersfrauen zu schneidern. Während ihrer Arbeit hat sie die Möglichkeit, sich ihr späteres Modegeschäft vorzustellen und kann sich so ein wenig von den Zählappellen, den Aufseherinnen und all den Gräueltaten hier ablenken.
Ella führt ihre Arbeit gerne aus, sie lenkt sie auch von den ganzen Demütigungen hier in Auschwitz ab, doch dann wird sie bei einem Zählappell von einer Aufseherin so schwer verletzt, dass sie die Näherei verlassen muss. Sie wird dafür bestraft, dass sie das von ihrer Verbündeten Rose erhaltene rote Stoffband bei sich trug, welches Rose ihr als Zeichen der Hoffnung geschenkt hatte. Als Zeichen dafür, dass sie beide durchhalten müssen, um sich später ihren Traum erfüllen zu können.

Ella und Rose arbeiten fortan in einer Wäscherei, doch dann wird Rose so schwer krank, dass sie in den Krankenbau muss, der nichts Gutes bedeutet und für viele die Endstation ist. Ella versucht, Rose aufzubauen und glaubt, als sie sieht, dass alle, die im Krankenbau gewesen waren, plötzlich weg sind, dass Rose nun ebenfalls durch den Schornstein gegangen sei. Für Ella ist dies ganz schlimm. Sie ist nun wieder ganz alleine unter all den anderen Häftlingen. Rose hatte ihr die ganze Situation etwas erträglicher gemacht. Als das Kriegsende bevorsteht und die Nazis versuchen, sämtliche Spuren des Vernichtungslagers zu verwischen, wird Ella mitsamt vieler anderer Häftlinge auf einen langen Marsch geschickt. Wer nicht mithält, wird erschossen. Ella hält sehr lange durch, doch schließlich wird auch auf sie geschossen...

*Meine Meinung*
Ich halte den Roman für sehr empfehlenswert, da er sehr viel Wissen über die Bedingungen in Konzentrationslagern im zweiten Weltkrieg vermittelt und dieses anhand der Geschichte der Protagonistin Ella sehr gut deutlich macht.
Anhand der Dinge, die Ella und Rose widerfahren, kann man gut erkennen, unter welch menschenunwürdigen Bedingungen damals gehandelt wurde. Die Menschen wurden nicht nur ihrer Würde beraubt, sondern auch gedemütigt.
Den Roman würde ich jeder Altersklasse empfehlen, nicht nur Jugendlichen, da er sehr gut geschrieben ist und das Thema, welches er behandelt, sehr authentisch dargelegt ist. Der Roman klärt über sämtliche Demütigungen, die die KZ-Häftlinge ertragen mussten auf und legt dar, wie hasserfüllt das Regime handelte.

Ich finde es bemerkenswert, dass Adlington neben der eigentlichen Botschaft des Romanes auch die der Hoffnung untergebracht hat. Das kleine rote Stoffband hat den beiden Freundinnen in ihrer leidvollen Situation stets vergegenwärtigt, dass es Hoffnung gibt und dass es sich lohnt durchzuhalten. Ella und Rose haben sich gegenseitig bestärkt, weiterzukämpfen, obwohl die Situation sehr ausweglos erschien.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass ich den Roman für sehr lesenswert halte, da er zugleich eine sehr gute Informationsquelle ist. Zudem verdeutlicht er, dass wir alles daran setzen sollten, dass sich solch eine Zeit nicht wiederholt!


*Erschienen bei Magellan*

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Autorin / Autor: Anna, Bild: (c) Magellan Verlag - Stand: 13. August 2021