Rache aus dem Internet

Cybermobbing - virtuell andere Menschen fertig machen. ForscherInnen beschäftigen sich damit und kommen zu überraschenden Ergebnissen...

Gut und böse - im Internet werden Opfer schnell zu Tätern. Das wollen WissenschaftlerInnen der Universitäten Münster und Hohenheim in der Studie "Cybermobbing im Internet" herausgefunden haben. Dazu befragten sie seit Oktober 2012 rund 6000 SchülerInnen detailliert zu ihrem Internetverhalten und Erfahrungen. Das Projekt soll noch bis September 2015 laufen und grundlegende Fragen zum Cybermobbing klären, wie z.B. welche Gründe es hierfür gibt. Die Ergebnisse sollen Opfern von Cybermobbing helfen und für die Präventionsarbeit genutzt werden.

Klar wurde bereits am Anfang der Untersuchung, dass Cybermobbing nicht nur eine ‚Unterkategorie‘ des traditionellen Schulmobbings ist. Der Hauptunterschied sei, dass es nicht möglich ist, die involvierten Schüler klar in die Kategorien Täter und Opfer einzuteilen. Häufig werden Opfer zu Tätern, die sich im Internet für reale Mobbingattacken in der Schule rächen.

Weiterhin wurden die Möglichkeiten, jemanden im Netz bloßzustellen, bewertet. Diese sind vielfältig, werden aber nicht immer gleich stark genutzt. Am häufigsten werden beleidigende Nachrichten geschrieben oder vertrauliche Informationen bewusst weitergeleitet. Videos werden, glücklichweise, fast gar nicht auf youtube hochgeladen. Oft werden hingegen unwahre Gerüchte verbreitet oder falsche Informationen weitergegeben.     

Viele der Befragten gaben an, das Internet vor allem für Racheaktionen zu nutzen. Statt der Konfrontation im real life suchten manche Menschen ein Medium, sich ,versteckt‘ im Internet für etwas zu rächen, was ihnen wirklich geschehen war. Sie nutzten die Anonymität eines Profils und können dadurch besser jemanden attackieren. Dazu kommt, dass die Hemmschwelle, jemanden zu beleidigen, im angeblich rechtsfreien Raum Internet schneller sinkt.

Das Forschungsteam kam auch zu dem Ergebnis, dass Cybermobbing vor allem in höheren Klassen weit verbreitet ist. Gründe hierfür sei die zunehmende Fähigkeit, das Internet für Mobbing zu nutzen und gezielt einzusetzen. Gleichzeitig wissen die Eltern oft nicht, was ihre älteren Kinder im Netz treiben.

So kannst du dich gegen Cybermobbing schützen:

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Autorin / Autor: Sarah Ganss; - Stand: 31. Juli 2013