Password - Zugriff für immer verweigert

Autorin: Mirjam Mous

Buchcover Password

Plötzlich ist Micks bester Freund Jerro ein ganz anderer. Comics interessieren Jerro nur noch am Rand, Mick ist ihm nur noch lästig und sogar den Weg zu den Schultoiletten scheint er vergessen zu haben. Mick macht sich Sorgen um seinen Freund. Kann dessen mysteriöser Krankenhausaufenthalt das merkwürdige Verhalten erklären? Vor einigen Tagen nämlich ist Jerro vor Micks Augen zusammen gebrochen. Als er seinen besten Freund später im Krankenhaus besuchen wollte, war der noch nicht eingeliefert – und das, obwohl er mit Krankenwagen und Blaulicht zu hause abgeholt wurde. Als sich die sonderbaren Ereignisse häufen, beschließt Mick der Sache auf den Grund zu gehen. Dabei stammt die einzige Erklärung direkt aus einem Sience-Fiction-Film und das kann ja wohl nicht sein, oder?

Mick ist eine sehr sympathische Hauptperson. Etwas dicklich, ist er eigentlich ein Außenseiter. Sein Einsatz für Jerro zeigt aber, was für ein toller Freund er sein kann. Ich habe ihn beim Lesen sehr gerne begleitet. Eigentlich ist er jemand, den man einfach gerne haben muss. Es tut dem Leser richtig weh, dass Mick gemobbt wird und ihn später sogar sein bester Freund bloß stellt. Ein paar „Macken“ hat Mick aber auch. Er ist ein großer Comicfan und liest am liebsten Science-Fiction-Storys. Deshalb denkt er auch öfter mal, dass Aliens seinen Freund entführt haben könnten oder er geklont wurde. Das ist manchmal etwas nervig, zumal man sich an diesen Stellen fragt, ob man tatsächlich den Thriller in den Händen hält, oder nicht doch einen futuristischen Mysterienroman. Aber wenn man von dieser Kleinigkeit absieht, dann lässt sich das erste Drittel von Password mit Spannung lesen. Leider nimmt die Spannungskurve ein abruptes Ende. Im letzten Drittel löst sich das Geheimnis innerhalb eines Kapitels viel zu schnell auf. Und das Buch geht noch gute 50 Seiten weiter. Von nun an wird die halbe Geschichte noch einmal, nun aber aus anderer Perspektive, erzählt. Das ist zwar ganz schön, um einige Punkte zu erklären, für meinen Geschmack aber zu lang geraten. Die Rettungsaktion (der einzige Aktionteil) am Ende des Buchs fällt hingegen sehr kurz aus und lässt viele Fragen offen. Wie genau Mick es geschafft hat, zum Held des Tages zu werden, bleibt zu großen Teilen im Dunkeln. Auch Leser, die sich auf ein Happy End freuen, kommen nicht voll auf ihre Kosten.
Warum das Buch nun Password heißt? Mick und Jerro vereinbaren zu Beginn der Geschichte ein Passwort, an dem sie sich gegenseitig erkennen können. Im Verlauf der Story wird dies zum Schlüssel, zur Lösung des Thrillers.

Wer ein nettes Buch mit einer Prise Spannung lesen möchte und bestenfalls Comics mag, der freut sich über Password. Besonders empfehlenswert ist das Buch dann aber doch nicht.

*Erschienen im Arena-Verlag*

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Autorin / Autor: missmarie - Stand: 17. August 2012