Nimm mich mit dir, wenn du gehst

Autor:innen: David Levithan, Jennifer Niven
Aus dem Amerikanischen von Bernadette Ott

In dem Buch geht es um die beiden Geschwister Ez und Bea, die mit zwei unempfindsamen, Betonung liegt auf UN, Eltern leben müssen. Doch Bea hat anscheinend die Nase voll von ihrem Stiefvater und Mutter, weshalb sie, ohne irgendjemandem was zu sagen, abhaut. Denken zumindest alle... Aber hinter ihrem Verschiwinden steckt eigentlich etwas absolut anderes dahinter.

Das Buch "Nimm mich mit, wenn du gehst" wurde von zwei sehr vielversprechenden Autor:innen geschrieben, deren Bücher ich auch teilweise schon gelesen hatte und daher große Erwartungen hatte, denn "Letztendlich sind wird dem Universum egal" von David Levinthan ist nun mal eines meiner Lieblingsbücher.

Vielleicht hatte ich einfach zu hohe Erwartungen, oder vielleicht liegt es auch gar nicht an mir, aber meine Erwartungen wurden leider nicht wirklich erfüllt. Zum einen muss ich erwähnen, dass ich vorher nicht wusste, dass das Buch ausschließlich in Form von Emails geschrieben worden ist. Ich habe keine Ahnung, wie mir das entgehen konnte und deshalb war ich auch dermaßen überrascht, als ich dies feststellte.
Am Anfang war das noch kein so großes Problem, aber im Laufe des Buches wurde ich sehr genervt davon, weil ich einfach wegen dieser Form gar nicht in die Geschichte reinkam. Es herrschte so eine gewisse Distanz zwischen mir und der Geschichte, was dazu führte, dass ich nicht in die Geschichte abtauchen konnte. Am Schreibstil lag es nicht, der war wieder hervorragend, aber dass das Buch nur aus Emails besteht, hat wahrscheinlich bei mir das Gefühl erzeugt, nicht nah mit dem Figuren sein zu können. Wirklich schade, denn die Geschichte hätte mehr Potential gehabt.

Kommen wir zu den Figuren: Bea war ganz okay, ich konnte sie manchmal leiden, manchmal nicht, bei Ez war das genauso, richtig warm wurde ich mit den beiden einfach nicht. Dann kommt noch dazu, dass ich Ez' Alter am Anfang gar nicht abschätzen konnte, weil es keine Angaben dazu gab und ich mir ihn deshalb nicht vorstellen konnte. Es macht ja einen Unterschied, ob er 13 oder 17 Jahre alt ist, was mich auch etwas frustriert hat. (Erst in der letzten Hälfte des Buches wird gesagt, dass er 16 ist).

Darren und seine Mom... Sie waren die beiden einzigen Charaktere, die wirklich ein Gefühl in mir hervorgerufen haben und zwar wirklich glühend heiße Wut. Manchmal wollte ich mich einfach in die Geschichte reinteleportieren, um ihnen eins auf das Gesicht zu hauen ;-). Ja okay um es freundlicher auszudrücken: ich wollte sofort die Polizei anrufen und sie beide bestrafen lassen, egal wie. Ihr Verhalten ist einfach unglaublich. Einfach nur unglaublich. Und für mich haben sie nicht das bekommen, was sie verdient haben.

Naja, wenn wir zusammenfassen, dass ich gar nicht in die Geschichte reinkommen, mich nicht mit den Figuren identifizieren konnte und das einzige Gefühl, das das Buch in mir hervorief, Wut auf diese Ungerechtigkeit war und das Ende für mich zu abrupt kam, kommt am Ende leider nicht so Gutes raus.

Die Thematik ist top und so wichtig auch, aber an der Umsetzung ist es einfach gescheitert. Wenn es aus der Ich- oder Es-Perspektive von Ez geschrieben worden wäre, bin ich mir sicher, dass das Buch 5 von 5 Sternen bekommen hätte. Aber leider, leider wollten die Autoren wohl etwas Außergewöhnliches versuchen und deshalb gibt es von mir nur 3,5 Sterne.
(Nicht weil sie etwas Außergewöhnliches versuchen wollten, sondern, weil sie das Buch in Form von Emails geschrieben haben :D)


*Erschienen bei cbj*

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Autorin / Autor: Elif - Stand: 23. Mai 2023