Gut gelaunt bleibt gut gelaunt

Studie: Unsere Stimmung am Morgen beeinflusst den Tagesverlauf

Schlechte Nachrichten für alle Morgenmuffel?! Einer neuen Studie zufolge wirkt sich getrübte Stimmung am Morgen oft negativ auf die Laune des ganzen Tages aus. Startet man allerdings gut gelaunt in den Tag, so ist man meist auch in den folgenden Stunden fröhlicher und weniger reizbar. Dies haben amerikanische ForscherInnen herausgefunden, als sie die Arbeitsleistung 29 Angestellter im Kundenservice beobachteten.

„Ob wir den Tag mit einer rosaroten Brille oder einer grauen beginnen, beeinflusst die Art, wie wir die Geschehnisse am Rest des Tages bewerten“, sagt Steffanie Wilk, Professorin der Ohio State University. Über drei Wochen lang beobachtete das Forscherteam die Angestellten, zu deren Arbeitsalltag es gehört, Telefonate für eine große US-Versicherungsgesellschaft entgegen zu nehmen. In einem Fragebogen gaben sie jeden Morgen sowie zu zwei weiteren, zufällig ausgewählten Tageszeiten, ihre derzeitige Stimmung an. Zudem sollten die Angestellten beschreiben, wie die letzten Kunden auf sie gewirkt hatten – ob sie sich etwa unhöflich, ruhig, beleidigend oder fröhlich ihnen gegenüber verhalten hatten. Eine unabhängige Person hörte bei den Kundengesprächen mit und beurteilte aus objektiverer Sicht das Verhalten der Kunden. Auch hielt diese Person fest, wie gut die Angestellten die Gespräche meisterten, wie viele Anrufe sie am Tag entgegennahmen und weiterleiteten und wie lange sie sich für die Kunden Zeit nahmen.

Die Auswertung zeigte: Wer sozusagen mit dem linken Fuß zuerst aufgestanden ist, bewertete seine eigene Stimmung und die Höflichkeit der Kunden im Tagesverlauf schlechter als diejenigen, die bereits gut gelaunt in den Tag gestartet sind. Das Fröhlichsein verbesserte auch die Arbeitsleistung. So redeten die Angestellten, die ihre Stimmung als hervorragend angaben, flüssiger und gebrauchten weniger Füllwörter wie „ähm“ und nahmen durchschnittlich mehr Anrufe entgegen. Überdurchschnittlich schlecht Gelaunte hingegen brauchten mehrere Pausen zwischen den Anrufen und verrichteten dadurch weniger Arbeit. „Wir haben festgestellt, dass viele ArbeitnehmerInnen in eine Art Spirale geraten sind, indem sie den Tag negativ begannen und ihre Stimmung immer weiter nach unten gegangen ist“, sagt Wilk.

Wer also morgens mit dem falschen Bein aufsteht, für den ist der Tag quasi gelaufen? Nicht immer – die anfängliche Gefühlslage gebe die Richtung an, so die ForscherInnen, die Studienergebnisse hätten aber gezeigt, dass sich die Stimmung im Laufe des Tages durchaus noch in eine positive Richtung ändern kann. Denn die Angestellten bewerteten die Chance, dass sich ihre anfangs schlechte Stimmung noch aufhellen könnte, höher, als dass ihre gute Laune im Lauf des Tages sinken würde.

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Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung - Stand: 7. April 2011