Malala. Meine Geschichte

Autorin: Malala Yousafzai und Patricia McCormick
übersetzt von Maren Illinger
ab 12 Jahren

Buchcover

Mir wurde das Buch ‚Malala – meine Geschichte‘ zugeschickt. Wie vielen bekannt ist, ist die junge Malala Yousafzai seit einigen Tagen auch Friedensnobelpreisträgerin. Umso mehr freut es mich, ihr Buch jetzt vorstellen zu dürfen.
Malala Yousafzai ist ein pakistanisches Mädchen, das gerne lernt und zur Schule geht. Sie ist aufgeweckt, frech und dabei immer ehrlich. Außerdem ist sie eine gläubige Muslimin. Ihre Familie besteht aus ihren liebevollen Eltern und ihren zwei Brüdern. Sie leben in einem kleinen Mietshaus in Mignora, einer Stadt im Swattal im Norden Pakistans. Malalas Vater ist der Direktor einer Schule, die er selbst gegründet und aufgebaut hat. In dieser Schule werden Jungen und Mädchen unterrichtet. Für Malala war die Schule schon immer ein magischer Ort. Sie liebt es zu lernen und neue Sachen zu erfahren. Sie trifft dort ihre Freundinnen und sie spielen unbefangen im Schulhof. Als jedoch die Taliban in ihr Tal ziehen, werfen Terrorismus und Unterdrückung einen dunklen Schatten auf das Tal. Die Taliban wollen den ‚reinen‘ islamischen Glauben lehren. Plötzlich werden Dinge, die alltäglich waren als unislamisch bezeichnet. Bestimmte Fernsehserien dürfen nicht mehr gesehen werden, da diese als ‚zu westlich‘ gelten. Maulana Fazlullah predigt im Radio, dass man seine Frau schlagen und keine Musik mehr hören solle und verbot viele Sachen, die einst so alltäglich waren. Die Taliban ergriffen immer mehr Macht und zerstörten Schulen und ermordeten jeden, der eine andere Meinung hatte. Dadurch wurden viele Menschen leise und versuchten nicht mehr aufzufallen, hielten sich an die neuen Regeln oder flüchteten. Doch Malala und ihr Vater blieben nicht ruhig. Sie erhoben ihre Stimmen gegen die Taliban und für die Bildung der Kinder, besonders für die der Mädchen. Malala schrieb für den englischen Nachrichtensender BBC Tagebuch. Sogar ein kurzer Dokumentarfilm wurde gedreht, um zu zeigen, wie ein alltäglicher Tag im Swattal aussieht, während dieses unter der Macht der Taliban steht. Malala hielt Reden vor tausenden Menschen, redete mit der Regierung, setzte sich – trotz Morddrohungen – für die Bildung der Mädchen in Pakistan ein. Bis zum 9.Oktober 2012. Malala stieg mit ihrer besten Freundin Moniba und vielen weiteren Mädchen in ihren Schulbus. Plötzlich stieg ein vermummter Mann in den Bus und fragte nach Malala. Er gab drei Schüsse ab. Einer traf Malalas Kopf, zwei weitere ihre Freundinnen. Nach komplizierten Operationen in Pakistan und darauffolgende Verschlechterung ihres Zustandes kam sie nach England. In Birmingham wurde sie weitere Male operiert.
Ihre Familie kam zwei Wochen nach der Verlegung zu ihr nach Birmingham. Malala hatte großes Glück. Sie kämpft weiter für die Rechte der Kinder auf Bildung und sie will eines Tages wieder nach Pakistan zurück, um dort Politikerin zu werden.
Malalas Geschichte ist unglaublich berührend. Sie wurde sehr tiefgründig und doch mit einfachen Worten geschrieben. Ich habe mit ihr mitgefühlt und konnte mich in ihre Lage versetzen. Man erfährt Malalas Ängste, Wünsche und Hoffnungen. Die Geschichte ist ganz persönlich und man fühlt sich, als würde sie neben einen sitzen und ihre Geschichte erzählen.
Dieses Buch bringt einen sehr zum Nachdenken und ist nicht so leicht verdaulich. Manchmal stiegen mir die Tränen in die Augen, und manchmal musste ich mit ihr lachen. Oft sind die Dinge, die sie erzählt, für mich unvorstellbar gewesen, da für mich und für unsere westliche Welt alles so selbstverständlich ist. Wenn ich darüber nachdenke, dass Malala nur ein Jahr älter ist als ich, und schon so vieles durchlebt hat, macht mich das wirklich traurig und etwas wütend. Während ich ganz selbstverständlich in die Grundschule ging, musste sie sich verhüllt in den Unterricht schleichen.
Dieses Buch zeigt nicht nur Malalas Geschichte, es spiegelt auch die der anderen pakistanischen Mädchen wieder und die Zustände, die auf unserer Welt herrschen. Unser Planet scheint bei uns in Mitteleuropa so friedlich, doch Malalas Geschichte zeigt, dass unsere Erde ein Schlachtfeld des Grauens und der Ungerechtigkeit ist und wir endlich etwas dagegen unternehmen sollten, egal ob hier oder im Kriegsgebiet.


*Erschienen bei KJB Verlag*

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Autorin / Autor: lisilisi - Stand: 13. Oktober 2014