Magic Tales - Verhext um Mitternacht

Autorin: Stefanie Hasse

Tristan hat es nicht leicht in seinem Leben. Er zählt die Tage bis zu seinem 18. Geburtstag. Denn dann kann er endlich frei sein. Seit dem Tod seines Vaters lebt er bei seiner Stiefmutter Carina und seinen beiden Stiefbrüdern Noah und Chris. Die beiden nutzen jede Gelegenheit, Tristan das Leben zur Hölle zu machen. Sie mobben ihn, stellen ihn vor anderen schlecht dar, und das nur weil er der einzige in der Familie ist, der keine magischen Fähigkeiten besitzt und sich deshalb auch nicht gegen ihre Angriffe wehren kann. Die einzige, die zu ihm hält, ist Mara, eine langjährige Freundin. Und als die neue Austauschschülerin Ela aus Rom in seine Klasse kommt, fühlt er sich zu ihr hingezogen. Ela hat einen Auftrag zu erfüllen, und dafür braucht sie ausgerechten ihn, Tristan. Aber da gibt es ein kleines Problem, er hat keine Ahnung von Magie, nicht mal ein kleines bisschen.

*Meine Meinung*
„Magic Tales“ oder „Aschenputtel“ einmal anders geschrieben. Wir lernen den Protagonisten Tristan kennen. Tristan ist hier der Prinz, der von einer Prinzessin gerettet wird. Er kam mir sympathisch, ehrlich, hilfsbereit und liebenswert vor, und das obwohl er es nicht einfach in seinem Leben hat. Und als Ela an die Schule kommt, fühlt er sich zu ihr hingezogen. Aber warum nur? Sie erinnert ihn an seinen Vater.
Auch Ela wird hier schön dargestellt. Sie hat einen Auftrag zu erfüllen. Da sie einige Jahre versteckt lebte, weiß niemand, wer sie wirklich ist. Dank des falschen Namens, den sie sich zu gelegt hat, findet sie schnell neue Freunde. Sie verliebt sich in Tristan und wird für ihn seine rettende Prinzessin und gute Fee.
Aber auch andere Nebencharaktere wurden hier sehr gut und authentisch dargestellt.

Das Geschehene finde ich schön beschrieben. Die Walpurgisnacht am 1.Mai findet tatsächlich statt. Hier wurde ein bisschen umgeschrieben, nicht dass die Hexen ihre Tänze vollziehen, sondern eine große Prophezeiung stattfindet. Nur Eingeweihte wissen, dass die Hexen unter den Menschen leben. Die Magie und Bälle, die während der drei Nächte vor dem Ritual stattfinden sind märchenhaft und wunderschön beschrieben. Man erfährt auch Alltägliches, z.B. Tristans Schulalltag oder Elas Probleme mit ihrem Geruchssinn.

Der Schreibstill ist flüssig. Geschrieben wurde abwechselnd aus Elas und Tristans Sicht. Die Kapitel wurden mal lang, mal kurz gehalten. Sollte aber so sein, damit man die Handlung besser versteht.
Ein bisschen schade fand ich, dass die Autorin die Geschichte mit einem Prolog angefangen hat. Er ist spannend und macht neugierig, verrät aber auch schon einiges über das Geschehene. Zum Beispiel, dass Dunkelhexen für Unruhe sorgen. Das Cover finde ich soweit auch sehr schön, ich habe nur Tristan darauf vermisst, da es ja überwiegend um ihn geht. Der Buchtitel, “Verhext um Mitternacht“ trifft hier vollkommen zu. Nur sollte es beim Klappentext heißen: “Es war einmal eine Hexe, die ihren Hexer suchte“ und nicht „Eine Prinzessin ihren Prinzen“. Es gibt ein schönes Happy End, das aber auch viele Fragen offen lässt. Ich hätte gerne erfahren, was aus Gloria wurde, oder was die Beweggründe waren, weshalb Tristan von seiner leiblichen Mutter weggeben wurde. Es geschehen auch unerwartete Dinge, mit denen ich nicht gerechnet hätte. Aber das, werden wir leider nicht erfahren, da es wohl keinen zweiten Band geben wird. Schade eigentlich.

*Fazit*
Stefanie Hasse hat mit dieser Geschichte gezeigt, dass man „Aschenputtel“ auch mal anders schreiben kann. Dass Hexen nicht immer böse sein müssen und Magie auch was Gutes bewirken kann. Die Liebesgeschichte zwischen Tristan und Ela wurde hier schön dargestellt. Ein Muss für alle Märchenliebhaber. Ich werde dieses Buch auf alle Fälle meinen Freundinnen weiterempfehlen.


*Erschienen bei Loewe*

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Autorin / Autor: Sunlina - Stand: 13. Oktober 2020